Dorothee Sölle: Mystik ist Widerstand
Gedenken zum 20. Todestag
Sa 22. April 2023, 10:00–17:00 Uhr, Haus am Dom
Am 27.4.2023 jährt sich der Todestag von Dorothee Sölle zum 20. Mal. Die profilierte Befreiungstheologin, Poetin, Frau und Mutter, Feministin und Sozialistin, kirchenkritisch und kirchenliebend, die Mystik demokratisierend, global agierend und stets friedensbewegt streitend, hat wirkmächtige Fährten gelegt und ist weiter wichtige Inspiratorin für engagierte, für mystisch-politisch aufgestellte Christ:innen in ihren Befreiungskämpfen. Unser Gedenken will Mut machen, innerhalb der vielfältigen Krisenwelt den aufrechten Gang zu wählen und den Blick nach vorne zu richten: zivil und ungehorsam, energisch, ehrlich, kritisch und fromm.
- Dr. Margot Käßmann, Theologin, ehemalige Bischöfin und Vorsitzende der EKD, Hannover
- Pierre Stutz, Theologe, Poet, Autor, Osnabrück
- Johanna Jäger-Sommer, Journalistin, Saarbrücken
- Prof. Dr. Fulbert Steffensky, 34 Jahre verheiratet mit Dorothee Sölle, Luzern
- Jutta Lehnert, Theologin, Sölle-Preisträgerin 2013, Koblenz
- Dr. Julia Lis, Theologin, Institut für Theologie und Politik, Münster
Kooperation: Leserinitiative Publik-Forum
29 €/19 €, Tickets über unser Ticketsystem
Bitte beachten Sie dazu auch diese Veranstaltung in der Evangelischen Akademie:
Dorothee Sölle: "Und ist noch nicht erschienen, was wir sein werden"
Montag, 20. März 2023, 18 bis 20 Uhr, Evangelische Akademie Frankfurt, Römerberg 9
Können wir Dorothee Sölle (1929–2003) als „feministische Sympathisantin Gottes“ bezeichnen? Die Initiatorin des Politischen Nachtgebets zwischen 1968 und 1972 in Köln war eine Kämpferin für Frieden, Menschenrechte und Geschlechtergerechtigkeit. Zugleich vertrat sie eine „diesseitige“ Theologie, immer auf die Freiheit fokussiert, die sie – anders als Martin Luther – vor allem als politische Freiheit von Christenmenschen verstand. Sölle war eine Dichterin und Sprachkünstlerin von Rang, lebte ein Leben in der Lyrik, die ihr theologische Dimensionen jenseits von Mythos und Wissenschaft erschloss. Viele Jahre lang füllte sie – zusammen mit Luise Schottroff – die Hallen des Deutschen Evangelischen Kirchentags, lehrte an Universitäten, war leidenschaftlich friedensbewegt und international vernetzt. „Wann werden wir sichtbar in einer gerechten Welt, die niemanden von der Wahrheitsfindung ausschließt und ausplündert?“, fragte sie. 20 Jahre nach ihrem frühen Tod wollen wir an sie erinnern.
Weitere Informationen gibt es auf der Webseite der Evangelischen Akademie.