Ab 13. September: Orgeltrilogie im Bartholomäusdom startet
Am Freitag, 13. September, 20 Uhr, startet die diesjährige Orgeltrilogie der Frankfurter Domkonzerte mit „Orgeltrilogie – Konzert 1“ im Frankfurter Kaiserdom. Dommusikdirektor Andreas Boltz spielt Werke von Charles Villiers Stanford (Sonata Celtica), Théodore Dubois (Messe de Mariage) und Gabriel Fauré. Allen Werken dieser Programmkonzeption ist gemeinsam, dass sie von Komponisten stammen, die vor genau hundert Jahren gestorben sind und doch unterschiedlicher nicht sein können.
Gabriel Fauré, der eigentlich gar keine originalen Werke für die Orgel geschrieben hat, ist mit zwei Bearbeitungen von Werken für andere Besetzungen, „Pavane op. 50“ und „Berceuse op. 16“, vertreten. In der Musik Faurés ist die Leichtigkeit und das harmonische Farbenspiel des französischen Impressionismus sehr gut wahrzunehmen.
Charles Villiers Stanford trug gegen Ende des 19. Jahrhunderts zusammen mit Edward Elgar und später auch mit seinen Schülern Ralph Vaughan Williams und Gustav Holst entscheidend zur Erneuerung der klassischen englischen Musik bei. Von 1883 an lehrte er am Royal College of Music in London Komposition, ab 1887 war er Professor für Musik an der Universität Cambridge. Innerhalb seines umfangreichen Gesamtwerkes sind auch sein kirchenmusikalisches Schaffen und seine Orgelmusik, die noch ganz in der Tradition von Schumann und Brahms steht, von großer Bedeutung. Seine Ausbildung erhielt er nicht nur in London und Cambridge, sondern zwischen 1874 und 1876 auch bei Carl Reinecke in Leipzig und Friedrich Kiel in Berlin. Stanfords „Sonata Celtica No. 4, Op.153“, eine Sonate in drei Sätzen für Orgel solo, wurde 1918 komponiert und 1920 veröffentlicht. Der dritte Satz, „Allegro maestoso“, trägt den Untertitel „Saint Patrick´s Breastplate“ nach einer viktorianischen Hymne auf ein altirisches Schutzgebet und hat somit maßgeblich die Namensgebung dieser Sonate beeinflusst.
Théodore Dubois war lange Jahre Organist der „Madeleine“ in Paris und später Direktor des Pariser Konservatoriums. Seine fünfsätzige „Messe de Mariage“ ist ursprünglich als Festmusik für einen Trauungs-Gottesdienst konzipiert worden. Ihre Satzfolge erinnert jedoch deutlich an den Aufbau einer Orgelsymphonie, wie wir sie von seinen Kollegen Widor oder Vierne kennen. Dubois´ Kompositionsstil ist weniger chromatisch gesetzt als die Werke seiner Zeitgenossen, jedoch von einer außerordentlich feingeistigen Melodieerfindung und gut nachzuvollziehender Formsprache geprägt.
Das Konzert „Orgeltrilogie – Konzert 1“ findet am Freitag, 13. September 2024, 20.00 Uhr, im Frankfurter Kaiserdom, Domplatz 1, 60311 Frankfurt am Main, statt. Um 19.15 Uhr gibt es im Hochchor des Domes eine Einführung zum Konzert. Die Schirmherrschaft hat Doris Schwerdtfeger. Karten sind zu einem Preis von 13 Euro erhältlich an der Abendkasse, unter Telefon 069 / 13 40 40 -0 oder unter www.frankfurtticket.de. Im Anschluss findet ein Umtrunk zum Konzertausklang statt.
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Ausblick:
Bei der „Orgeltrilogie – Konzert 2“ am Freitag, 20. September 2024, 20.00 Uhr, stehen Werke von Johann Sebastian Bach (Sei gegrüßet, Jesu gütig), Franz Liszt (Fantasie und Fuge über den Choral „Ad nos ad salutarem undam“) und Sebastian Küchler-Blessing auf dem Programm an der Orgel spielt der Essener Domorganist Sebastian Küchler-Blessing.
Am Freitag, 27. September, 20.00 Uhr, ist im Rahmen von „Orgeltrilogie – Konzert 3“ die Osnabrücker Domorganist Balthasar Baumgartner zu Gast im Frankfurter Kaiserdom. Zu hören sind an diesem Abend Werke von Franz Schmidt („Halleluja“-Präludium), Anton Bruckner (Adagio aus der VII. Symphonie) und Camillo Schumann (6. Sonate a-Moll).