Kategorien &
Plattformen

Multireligiöse Feier schließt Paulskirchenfest ab

Multireligiöse Feier schließt Paulskirchenfest ab
Multireligiöse Feier schließt Paulskirchenfest ab
Die Feier in der Paulskirche wurde von vielen Religionsfamilien gemeinsam ausgerichtet. © Joachim Valentin

Gemeinsame Erklärung der Religionsgemeinschaften

Heute wollten wir Ihnen unsere Religionen ein wenig näherbringen.

Unser Friedensgebet hat alle Menschen und Nationen umfasst.

Woher sie auch stammen, welche Religion sie auch leben, ob männlich oder weiblich, ob arm oder reich, ob alt oder jung.

Wir sind alle Teil der einen Menschheit.

Unsere Stärke liegt nicht darin, gleich oder gar austauschbar zu sein.

Unsere Stärke liegt in unserer Vielfalt.

Wir fördern diese Vielfalt durch Dialog, Offenheit, Vertrauen und Herzlichkeit.

Wir wollen, dass alle Menschen einander mit Respekt begegnen.

Dass sie Brücken der Verständigung, des Vertrauens und Friedens bauen,

Dass sie sich austauschen und bereichern.

Wir wünschen uns, dass alle Menschen gleichberechtigt leben können.

Frei von Diskriminierung. Unabhängig von Herkunft, Religion und Geschlecht.

Wie wollen Teil einer demokratischen Gesellschaft sein, in der allen die gleiche Würde zugesprochen wird, alle die gleichen Rechte haben und gleiche Chancen auf Bildung, Ausbildung und Auskommen.

Unsere Stadt, unser Land, ja die ganze Welt verdient diese Ideale!

Machen wir Sie gemeinsam zur Realität!

Mit einer multireligiösen Feier haben am Abend des 21. Mai die Feierlichkeiten zum 175. Jubiläum der Paulskirche geendet. Die Veranstaltung richtete der Frankfurter Rat der Religionen auf Einladung der Stadt Frankfurt mit Unterstützung des Amts für multikulturelle Angelegenheiten (AmkA) aus.

Den musikalischen Auftakt machte der Interreligiöse Chor unter Leitung von Bettina Strübel und Daniel Kempin. Oberbürgermeister Mike Josef und Dr. Nargess Eskandari-Grünberg, Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin, betonten in ihren Reden die Wichtigkeit, jeder Form von Menschenfeindlichkeit, Rassismus und Diskriminierung entgegenzutreten. Die multireligiöse Feier sei ein starkes Bekenntnis zur religiösen Vielfalt, sagte Eskandari-Grünberg.

Nach einem Grußwort von Prof. Dr. Joachim Valentin, Vorsitzender des Rates der Religionen Frankfurt, in dem er das freundliche Zueinander von Staat und Religion bis auf die Paulskirchenverfassung zurückverfolgte und die Arbeit des Rates der Religionen als aktiven Beitrag zum Frieden in der Stadt bezeichnete, führte Michaela Fuhrman, Ratsmitglied und Leiterin für Politische Beziehungen der Jüdischen Gemeinde Frankfurt durch das Programm. Die neun im Rat der Religionen vertretenen Religionsgemeinschaften gestalteten den Abend mit Ansprachen, Rezitationen, Gebeten sowie musikalischen Beiträgen aus verschiedenen Kulturkreisen.

So startete die Sikh-Religion mit einer Rezitation, musikalisch begleitet mit Tabla und Harmonikum. Für das Judentum sang und spielte der Chasan des Egalitären Minjan. Rabbiner Soussan der Jüdischen Gemeinde Frankfurt hielt zudem eine Ansprache. Ein Vertreter der buddhistischen Sakya-Kalden-Ling-Foundation hielt eine Ansprache und sprach ein tibetisches Gebet. Auf eine Rezitation aus dem islamischen Koran mit anschließender Übersetzung folgten Vertreterinnen und Vertreter der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Diese brachten Violine- und Cello-Klänge sowie eine Ansprache zu Freiheit, Demokratie und Menschenwürde auf die Bühne. Darauf folgte eine weitere Koranrezitation durch den Imam der Ahmadiyya Muslim Jamaat. Die Vertreter der Christlichen Kirchen traten zu viert auf die Bühne. Neben den Stadtdekanen der evangelischen und katholischen Kirche sprachen auch ein Vertreter des Internationalen Konvents Christlicher Kirchen sowie Prof. Dr. Joachim Valentin als Vertreter der katholischen Kirche im Rat. Den Abschlussbeitrag bildete eine musikalisch untermalte Rezitation der Bahá’í-Religion aus den Schriften Bahá’u’lláhs und Soghi Effendis. Mit einer gemeinsamen Erklärung des Rates und den Abschlussworten der Bürgermeisterin endete anschließend der offizielle Teil der Veranstaltung.

Über den Rat der Religionen

Der Frankfurter Rat der Religionen besteht aus Vertretern verschiedener Religionsrichtungen. Dazu gehören christliche, muslimische, buddhistische und hinduistische Gemeinden, die jüdische Gemeinde Frankfurt, die Baha‘i und die Sikh-Religion sowie die Ahmadiyya Muslim Jamaat und die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Der Rat fördert den Dialog zwischen den Religionsgemeinschaften untereinander und mit der Stadtgesellschaft und hat das Ziel, das gegenseitige Verständnis und Zusammenleben zu verbessern. Er nimmt aus religiöser Sicht Stellung zu gesellschaftlichen und politischen Themen der Stadt Frankfurt. 2012 wurde er mit dem Integrationspreis der Stadt Frankfurt und 2019 mit dem hessischen Integrationspreis ausgezeichnet und ist Gründungsmitglied im Bundeskongress der Räte der Religionen.

Mehr über die Arbeit des Rates: www.rat-der-religionen.de

Cookie Einstellungen

Statistik-Cookies dienen der Anaylse, indem Informationen anonymisiert gesammelt werden.

Anbieter:

Bistum Limburg

Datenschutz