Neue Perspektiven für 27 Jungen
Auf dem Gelände des Kirchortes St. Johannes in Goldstein, das zur katholischen Pfarrei St. Jakobus gehört, entsteht das neue Jugendwohnhaus „St. Martin“ des Frankfurter Caritasverbandes. Mit dem Spatenstich pünktlich am Martinstag, Montag, 11. November, markierte der Verband den offiziellen Beginn der Bauarbeiten. Das Jugendwohnhaus soll 27 Jungen im Alter von 12 bis 18 Jahren ein Zuhause bieten, die nicht mehr in ihrer Familie leben können.
"Dieses Projekt bietet nicht nur eine Perspektive für die 27 Jungen", betonte Thomas Witt, Kaufmännischer Direktor im Caritasverband Frankfurt. "Das neue Jugendwohnhaus am Kirchort St. Johannes zeigt auch, wie verwurzelt wir als Caritas in Goldstein sind. Gemeinsam wollen wir den jungen Menschen ein gutes Umfeld für ihre Entwicklung schaffen". Er dankte insbesondere der katholischen Pfarrei St. Jakobus, die nicht nur den Bauplatz auf dem Gelände des Kirchortes St. Johannes zur Verfügung gestellt hat, sondern auch mit dem Kirchen- und Gemeindezentrum sowie der Kindertagesstätte weiterhin ein enger Kooperationspartner sein wird.
Familienähnliche Wohnsituation
"Im neuen Jugendhaus wollen wir eine familienähnliche Wohnsituation für die Jugendlichen schaffen. Deshalb freuen wir uns auf eine gute Nachbarschaft hier in Goldstein", betonte Sonja Schoenberner, Leitern der Caritas-Abteilung "Heime der Jugend- und Behindertenhilfe". "Junge Menschen, die im Haus St. Martin begleitet werden, kommen aus belastenden Situationen. Ziel ist es, die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zur verantwortlichen Übernahme ihres Lebens zu ermutigen", so Schoenberner.
Das Jugendwohnhaus St. Martin gehört zum gleichnamigen Jugendwohnverbund der Caritas in Frankfurt. Mit dem Neubau erweitert die Einrichtung ihre Kapazitäten und schafft barrierefreie Wohn- und Betreuungsplätze. Der Neubau wird drei Wohngruppen beherbergen, in denen eine familienähnliche Wohnsituation geschaffen werden soll. Aus diesem Grund wurde in der Planung ein Schwerpunkt auf die Gestaltung der Gemeinschafts- und Begegnungsräume gelegt. Der Entwurf, für den das Architekturbüro Königs Architekten aus Köln verantwortlich zeichnet, soll sich harmonisch in das bestehende Wohnumfeld einfügen.
Eingebettet in das Kirchen- und Gemeindezentrum
Beim feierlichen Spatenstich markierten Thomas Witt und Sonja Schoenberner gemeinsam mit Volker Kusnierz, Leiter des Jugendwohnverbunds St. Martin sowie Ulrich Königs und Lara Fieguth vom Architekturbüro Königs Architekten den offiziellen Beginn der Bauarbeiten. Ende 2020 soll der Neubau fertig sein. Das Grundstück hat der Verband in Erbpacht von der Pfarrei erworben. Für das Gelände des Kirchortes St. Johannes in Goldstein wurde in den vergangenen Jahren ein neues Nutzungskonzept entwickelt. Neben dem Neubau des Jugendwohnhauses St. Martin, entsteht dort ein Kirchen- und Gemeindezentrum als Erlebnis Kirche St. Johannes. Außerdem wird die Kindertagesstätte St. Johannes weiterhin dort angesiedelt sein.
Das Gesamtkostenvolumen für den Neubau beträgt rund 4,4 Millionen Euro. Davon setzt der Caritasverband etwa 600.000 Euro an Eigenmitteln, Spenden und Nachlässen ein. Die übrigen 3,8 Millionen Euro werden durch die Vergütung des Jugendamts, orientiert an der Platzkostenpauschale, refinanziert.
Für die Ausstattung der Küchen und Hauswirtschaftsräume ruft der Caritasverband weiterhin zu Spenden auf. Wer das Jugendwohnhaus finanziell unterstützen möchte, kann hierfür folgende Bankverbindung nutzen: Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE 47 550 205 003 818 084 040, BIC: BFSWDE33MNZ
Über das Jugendwohnhaus St. Martin
Das Jugendwohnhaus St. Martin gehört zum gleichnamigen Jugendwohnverbund der Caritas in Frankfurt. Neben sogenannten innengeleiteten Wohngruppen, in denen Pädagogen rund um die Uhr den Alltag der Bewohner begleiten, bietet der Jugendwohnverbund auch eine Trainingswohnung an, in der ältere Jugendliche oder junge Volljährige das eigenständige Leben unter fachkundiger Begleitung erproben können.
Der letzte Baustein im Rahmen der Verselbständigung ist die sogenannte "sonstige betreute Wohnform". In eigens vom Caritasverband angemieteten Wohnungen im gesamten Stadtgebiet leben junge Männer zwischen 18 und 21 Jahren mit einem hohen Maß an Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit. Dabei werden sie im Alltag durch Pädagogen begleitet und unterstützt. Der Jugendwohnverbund St. Martin ist eine Einrichtung der Jugendhilfe. Untergebracht werden die jungen Männer in Absprache mit dem Jugendamt.