Sprechende Steine
Der Berliner Architekt Alexander Schwarz ist Gast beim Aschermittwoch der Künstler, den das Bistum Limburg am 26. Februar im Bildungszentrum Haus am Dom in Frankfurt ausrichtet. Schwarz hat mit Entwürfen zahlreicher bekannter Projekte, darunter das Neue Museum und die James-Simon-Galerie auf der Museumsinsel Berlin, das Literaturmuseum der Moderne in Marbach sowie das Folkwang Museum in Essen, Aufmerksamkeit erregt. Er spricht in seinem Vortrag „Sprechen Steine?“ über die Materialität in der Architektur der Gegenwart und der Vergangenheit. Beginn ist um 16 Uhr.
Alexander Schwarz ist Partner und Design Director des international profilierten Büros David Chipperfield Architects in Berlin. Der 52-Jährige studierte nach seiner Ausbildung zum Violinenbauer Architektur an der ETH Zürich und der Akademie der Bildenden Künste sowie der Universität Stuttgart. Seit 1996 ist er für David Chipperfield Architects tätig, zunächst in London und seit 1998 in Berlin. Schwarz hatte verschiedene akademische Lehraufträge und Gastprofessuren u.a. in Münster und Weimar inne und ist derzeit als Professor am Institut für öffentliche Bauten und Entwerfen der Universität Stuttgart tätig.
Im Anschluss an Vortrag und Diskussion feiert der Limburger Bischof Georg Bätzing um 18 Uhr ein Pontifikalamt im benachbarten Kaiserdom St. Bartholomäus, bei dem den Gläubigen das Aschekreuz als Zeichen menschlicher Vergänglichkeit ausgeteilt wird.
Seit 70 Jahren Aschermittwoch der Künstler
Der Brauch des Aschermittwochs der Künstler geht auf den französischen Schriftsteller Paul Claudel (1868-1955) zurück. Ein mit Claudel befreundeter Kölner Stadtdechant hatte dessen Idee nach dem Zweiten Weltkrieg aufgegriffen und sie erstmals 1950 von Paris nach Köln gebracht. Seither wird der Aschermittwoch der Künstler auch hierzulande gefeiert.
Mit dem Aschermittwoch beginnt in den christlichen Kirchen die siebenwöchige Fastenzeit bis Ostern. Sie erinnert an die 40 Tage, die Jesus vor seinem Tod fastend und betend in der Wüste verbrachte. In der katholischen Kirche werden an diesem Tag seit altersher die Palmzweige des Vorjahres verbrannt. Aus der so gewonnenen und gesegneten Asche zeichnen Priester den Gläubigen ein Aschenkreuz auf die Stirn. Es soll die Menschen an ihre Vergänglichkeit erinnern und sie zur Umkehr aufrufen. Dazu spricht der Priester die Worte „Gedenke Mensch, dass Du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“.