Ich bin am Leben, aber wo sind meine Kolleginnen und Kollegen?
Lesung mit Yirgalem Fisseha Mebrahtu
Ich bin am Leben, aber wo sind meine Kolleginnen und Kollegen?
Kreative Impulse und Austausch zu Themen wie Flucht und Fluchtursachen
Sa, 13. Juli.2024, 14-18 Uhr, Haus am Dom, Eintritt frei
Für Yirgalem Fisseha Mebrahtu, geboren 1981 in Adi-Keh/Eritrea, ist das Leben keine Selbstverständlichkeit, denn ihre journalistischen Kolleginnen und Kollegen haben nicht die gleichen Chancen, am Leben zu bleiben wie sie. Die Journalistin, Dichterin und Schriftstellerin war bis 2009 Programmdirektorin des eritreischen Bildungssenders Radio Bana. Anschließend wurde sie verhaftet und verbrachte sechs Jahre ohne Anklage oder Gerichtsverfahren in einem Militärgefängnis, wo sie Verhören und Folterungen ausgesetzt war. Im Jahr 2018 gelang ihr schließlich die Flucht und sie wurde Stipendiatin des PEN-Programms „Writers in Exile“. Der erste Gedichtband in deutscher Übersetzung, der 2023 im Verlag Das Wunderhorn erschien, versammelt Gedichte, die sie während und nach ihrer Gefangenschaft geschrieben hat. Die Texte sind geprägt von eindringlichen Reflexionen über Menschenrechte und Gerechtigkeit sowie Zeugnissen einer tiefen Sehnsucht nach Frieden.
Kibrom Demoz und Aman Tecle sind Teil des Ensembles Ubuntu Passion Art und leisten beide unterschiedliche künstlerische Beiträge in Form von Lyrik, Theater und anderen Videoinstallationen zu politischen Fragen mit dem Fokus auf gesellschaftlich relevante Themen wie Flucht und Fluchtursachen von politisch Verfolgten. Beide werden ihre Gedichte für uns auf Deutsch lesen.
In Kooperation mit:
- Haus am Dom
- Writers in Exile-Programm des PEN-Zentrums Deutschland e.V.
- FIM – Frauenrecht ist Menschenrecht e.V.