LiBeraturpreis 2023 für Adania Shibli
Die palästinensische Autorin Adania Shibli erhält die Auszeichnung für ihren Roman "Eine Nebensache", aus dem Arabischen übersetzt von Günther Orth, erschienen im Berenberg Verlag 2022. Das gab die Jury gestern im Haus am Dom bekannt.
Die Preisträgerin wurde von einer fünfköpfigen Jury gewählt, die ihre Wahl wie folgt begründet: "Gleichsam präzise und behutsam entwirft die palästinensische Autorin Adania Shibli mit ,Eine Nebensache' ein formal wie sprachlich streng durchkomponiertes Kunstwerk, das von der Wirkmacht von Grenzen erzählt und davon, was gewalttätige Konflikte mit und aus Menschen machen. Mit großer Wachsamkeit richtet sie ihren Blick dabei auf die kleinen Details, die Nebensächlichkeiten, die es uns erlauben, die alten Wunden und Narben zu erblicken, die hinter der Oberfläche liegen." Die Jury würdigt außerdem die hervorragende Übersetzung von Günther Orth.
Nominiert waren 13 Autorinnen, deren Werke 2022 auf der Litprom-Bestenliste Weltempfänger empfohlen wurden. Aus dieser Longlist wählte die Jury sechs Shortlist-Titel aus, die im Haus am Dom in Frankfurt präsentiert wurden. Anschließend wurde die Preisträgerin öffentlich bekanntgegeben. Die Veranstaltung kann hier im Video angeschaut werden.
Adania Shibli wird im Oktober zur Frankfurter Buchmesse kommen, dann wird ihr der Preis verliehen. Der LiBeraturpreis 2023 wird gefördert durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie den Kulturfonds Frankfurt RheinMain.
Die Autorin Adania Shibli schreibt Romane, Theaterstücke, Kurzgeschichten und Essays und ist zudem in der akademischen Forschung und Lehre tätig. "Eine Nebensache", ihre erste Buchveröffentlichung auf Deutsch, wurde von Günther Orth übersetzt und stand 2022 auf der Shortlist für den Internationalen Literaturpreis des Hauses der Kulturen der Welt. Die englische Übersetzung von Elisabeth Jaquette war 2020 für den National Book Award sowie 2021 für den International Booker Prize nominiert.
Textquelle: Litprom-Newsletter