10.7.24, 19.30-21.30 Uhr: Die Frankfurter Auschwitz-Prozesse und die Bedeutung der Zeitzeugenschaft
Mit Gerhard Wiese im Gespräch
Die Frankfurter Auschwitz-Prozesse und die Bedeutung der Zeitzeugenschaft
Mittwoch, 10. Juli 2024, 19:30 – 21:30 Uhr Giebelsaal, Haus am Dom, Domplatz 3, 60311 Frankfurt
Gerhard Wiese (geboren 1928) hat als junger Staatsanwalt unter der Leitung des „General“ Fritz Bauer die Anklage im Frankfurter Auschwitz-Prozess vertreten. Wiese hat damals die Plädoyers gegen einige der brutalsten Täter gehalten. Er hat mitgeholfen, eines der größten Menschheitsverbrechen der Geschichte vor Gericht zu bringen.
Gleichzeitig waren in den Jahren 1963-1965 zum ersten Mal Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, vor allem aus Polen, in Deutschland, die das Grauen überlebten und davon erzählten. So wird Gerhard Wiese als Zeitzeuge auch über diese Zeitzeugen erzählen.
- Referent: Gerhard Wiese, OStA a.D.
- Grußwort: Nadine Docktor
- Moderation: Dr. Marc Fachinger
Information und Anmeldung: zeitzeugen@ bistumlimburg .de
Eine Kooperationsveranstaltung des Projekts „Zeitzeugen“ mit dem Fritz-Bauer-Institut, dem Förderverein des FBI und dem Referat Interkulturelles und Zeitgeschichte der Rabanus-Maurus-Akademie.
Die Veranstaltung wird auch live per Stream über den Kanal www.youtube.com/@ProjektZeitzeugenBistumLbg2021 übertragen.
10. Juli 2024
Tag der Solidarität mit Juden und Israel
2024 findet erstmals der Tag der Solidarität mit Juden und Israel statt, der künftig einmal im Jahr ein Zeichen gegen Antisemitismus und für eine gemeinsame Ethik, die Verteidigung der Demokratie und den gemeinsamen Kampf gegen Fanatismus setzen soll. Die Initiatoren schlagen vor, sich an diesem Tag mit Schalom zu begrüßen, eine Israel-Fahne aus dem Fenster zu hängen oder sich einen Davisstern an den Kragen zu heften. Hinter dem Tag der Solidarität steht der Verein DEIN e.V., in dem Politikwissenschaftler, Historiker, Kommunikations-Psychologen und Medienexperten zusammenarbeiten. Weitere Informationen gibt es auf https://www.dein-ev.net/10-juli.
Über das Projekt "Zeitzeugen"
Das Projekt "Zeitzeugen" ermöglicht Begegnungen mit polnischen Überlebenden der NS-Diktatur und Shoah-Überlebenden. Auf der Webseite https://zeitzeugen.bistumlimburg.de werden geplante Zeitzeugenprojekte vorgestellt, durchgeführte Veranstaltungen reflektiert, Zeitzeug:innen und Material zum gesamten Bereich Erinnerungskultur präsentiert. Zuständig für das Projekt ist Dr. Marc Fachinger, der einen starken Fokus auf die Arbeit mit Schulklassen legt. "Bezogen auf unsere Begegnungen mit Zeitzeug:innen der Shoah und NS-Zeit wird uns bewusst, dass sie noch leben, noch erzählen können und erzählen wollen. Doch ein Abschied von den Erstzeugen ist absehbar und die Frage drängt sich auf, wie deren Hoffnung bleiben kann", erklärt Fachinger. "Die Hoffnung, dass nicht mehr geschehen möge, was sie erfahren haben, dass es dem Menschen möglich ist, menschlich zu sein und zu handeln."
Dazu machen sich verschiedene Gruppierungen, auch im Rhein-Main-Gebiet, schon länger Gedanken. So gab es zum Beispiel im vergangenen Oktober zur Zeitzeugenwoche in Limburg erstmals zwei digital-interaktive Zeitzeugnisse von Inge Auerbacher und Kurt S. Maier. "Seit 2021 arbeiten wir mit Zoom Videokonferenzen und machen so Begegnungen mit Zeitzeug;innen in Polen, Tschechien oder Belgien, die nicht mehr reisen können, möglich. Seit dieser Zeit arbeiten wir auch mit Zweitzeug:innen und natürlich mit präsentischen Begegnungen, solange es möglich ist", sagt der Projektkoordinator.
Mit Angeboten für Schulen und Schüler:innen ab der Jahrgangsstufe 10 versucht das Projekt, die Erfahrung des Shoah-Überlebenden Abbi Naor umzusetzen, die er anlässlich des Holocaust-Gedenktages im Bayrischen Landtag am 24. Januar 2024 aussprach: "Die Begegnung mit einem Zeitzeugen ist die beste Prävention gegen das Gift des Antisemitismus." Einen Überblick über die Termine für Schulklassen gibt es hier. Eine Teilnahme von externen Zuhörer:innen ist nach Absprache mit Dr. Marc Fachinger unter zeitzeugen@ bistumlimburg .de möglich.