Sommerabend auf der Dachterrasse
Die Dachterrasse ist in goldene Abendsonne getaucht, ein sanfter Wind bewegt die warme Luft, in den Gläsern klirren Eiswürfel. Bevor der Film beginnt, schauen viele Gäste noch schnell an der Rooftop-Bar bei Faisal Yadgari von der Cucina delle Grazie vorbei, um sich mit gekühlten Getränken und Snacks zu versorgen. In den Reihen wird hier und da ein sommerliches Selfie gemacht, am Geländer fotografiert eine junge Frau ihren Aperol Spritz vor der Skyline.
Im Haus am Dom ist Sommerkino-Zeit – und das bedeutet, dass bei bestem Hochsommerwetter die rund 100 Sitzplätze drei Wochen lang an fast jedem Abend ausgebucht sind. „Die Kulisse ist einfach wunderschön“, sagt Tobias Hüge aus Frankfurt, für den es in dieser Saison schon der zweite Besuch Kinos unter freiem Himmel mitten in Frankfurts Altstadt ist. Sein Begleiter Patrick Bernhardt ist zum ersten Mal überhaupt in einem Open-Air-Kino und findet: „Das ist die perfekte Art, einen Sommerabend zu genießen, das werde ich künftig öfter mal machen.“
Beide sind am Dienstagabend zur Vorführung von „Rose – Eine unvergessliche Reise nach Paris“ gekommen. Der Film handelt von einer schizophrenen Frau, die mit ihrer Schwester und deren Mann auf einer geführten Tour mit dem Bus nach Paris reist, wo sie dreißig Jahre zuvor eine unvergessliche Zeit verbrachte. Filme wie dieser, die Tiefgang haben und dennoch eine gewisse Leichtigkeit wahren, sind typisch für die beliebte Kinoreihe unter freiem Himmel. „Dass die Karten erneut so nachgefragt sind, ist ein tolles Kompliment für das Sommerkino und natürlich für unsere sehr schöne Dachterrasse - aber auch für die Filmauswahl, die wir jedes Jahr mit viel Bedacht treffen“, sagt Prof. Dr. Joachim Valentin, Direktor des Hauses am Dom und der Katholischen Akademie Rabanus Maurus. Er freut sich besonders, dass es aktuell nach einer langen Regenphase sonnig und heiß ist – denn das tollste Open-Air-Kino ist natürlich nur so stimmungsvoll wie das Wetter. „Hoffentlich bleibt das noch lange so", hofft er.
Doris Kleffmann und Hacri Metz sind Sommerkino-Gäste aus Überzeugung. „Wir kommen seit fünf Jahren her, meist mehrmals“, sagt die Frau aus Bad Homburg, die sich zum Film ein kühles Glas Weißwein an der Bar geholt hat. Sie hat das Haus am Dom als Seminargast kennengelernt und ist begeistert von der Idee, auf der Dachterrasse Filme zu zeigen. „Das Einzige, das man wissen muss, ist, dass man früh genug die Karten besorgen muss, das Interesse daran ist schon groß und die Filme sonst ausgebucht“, weiß sie.
So ging es Raingard Morgenstern und Peter Rettenbeck im vergangenen Jahr – der Film, der sie besonders interessiert hatte, war leider „sofort ausgebucht“, wie sie berichten: „Aber es ist ja auch kein Wunder, bei dem wunderschönen Ambiente.“ Dieses Jahr waren sie zum Glück früh genug dran und haben sich Karten für „Rose“ gesichert.
Hier gibt es noch Karten
Wer die Chance noch nutzen möchte, das Sommerkino zu besuchen, hat noch an vier Abenden Gelegenheit dazu; alle anderen Termine sind bereits ausverkauft. Karten gibt es aktuell noch für "Anselm und das Rauschen der Zeit" am Dienstag, 6. August, und Mittwoch, 14. August. Für "L’immensita, meine fantastische Mutter" sind noch Restkarten für Donnerstag, 8. August, und Freitag, 16. August, verfügbar. Filmstart ist um 20.30 Uhr. Bei Regen finden die Filmabende im Großen Saal statt. Der Eintritt kostet 11 Euro, ermäßigt, 9 Euro. Vorverkauf im Haus am Dom, Domplatz 3, Mo- Fr 9-17 Uhr, oder online unter https://hausamdom.reservix.de/events.
Eine ähnliche Erfahrung haben auch zwei Frauen aus Frankfurt gemacht, die sich deshalb gleich zu Beginn des Vorverkaufs um Karten gekümmert haben. Entsprechend wird es für sie nicht bei einem Besuch bleiben: „Die Filmauswahl in diesem Jahr ist ansprechend – es werden einige Filme gezeigt, die uns sehr interessieren. Wir haben deshalb direkt zugeschlagen und noch Karten für drei weitere Filme bekommen, darüber freuen wir uns.“ Diana und Sebastian Rüger aus Königstein haben auf Instagram (@hausamdom) von der Sommerkino-Reihe erfahren und sind begeistert: „Das hier ist eine superschöne Location, der Blick in die Altstadt hinein ist spektakulär.“ Das Paar möchte im kommenden Jahr wiederkommen – und nutzt den Sonnenuntergang auch für ein Selfie, das natürlich anschließend auf Social Media gepostet wird.