Ellbogen
Das beliebte Sommerkino "Kino auf dem Dach" findet diesmal vom 25. Juli bis 17. August statt, Filmbeginn ist jeweils um 20.30 Uhr, Einlass um 20 Uhr. Bei schönem Wetter mit Skyline-Blick und wunderbaren Cocktails auf der Dachterrasse des Haus am Dom. Bei schlechtem Wetter findet das Kino im Großen Saal des Hauses statt.
Folgende Filme stehen 2025 auf dem Programm:
- Ein kleines Stück vom Kuchen (25. Juli, 2. August, 10. August)
- Flow (26. Juli, 3. August, 11. August)
- The Outrun (27. Juli, 4. August, 12. August)
- Kings Land (28. Juli, 5. August, 13. August)
- Ellbogen (29. Juli, 6. August, 14. August)
- In Liebe, Eure Hilde (30. Juli, 7. August, 15. August)
- Die Fotografin (31. Juli, 8. August, 16. August)
- September 5 (1. August, 9. August, 17. August)
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Ein kleines Stück vom Kuchen 25.7. / 02.08. / 10.08.
IR/FR/SW/D 2024 | 97 Minuten, Regie: Maryam Moghaddam
Auf Anregung ihrer Freundinnen macht sich eine verwitwete Iranerin um die 70, die in gutbürgerlichen Verhältnissen lebt, auf die Suche nach einem Mann, um der Liebe noch einmal eine Chance zu geben. In einem Restaurant trifft sie auf einen ebenfalls alleinstehenden Taxifahrer in ihrem Alter und schafft es, ihn zu sich nach Hause einzuladen. Es kommt zu einer magischen Nacht, in der die beiden gegen ziemlich jedes Verbot der Sittenpolizei verstoßen. Das im tragikomischen Tonfall erzählte Drama feiert eine Rebellion purer Lebenslust, die angesichts der restriktiven Bedingungen umso heller erstrahlt. Entwaffnend widerständigen Protagonistin entwickeln eine zarte Romanze - fragil und beglückend. - Sehenswert ab 14.
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Flow 26.07. / 03.08. / 11.08.
Ll/F/BE 2024 | 89 Minuten, Regie: Gints Zilbalodis
Eine schwarze Katze kann sich mit einigen anderen Tieren auf einem Segelboot vor einer alles überschwemmenden Flut in Sicherheit bringen. Sie sehen sich enormen Herausforderungen gegenüber, die sie nur durch Kompromisse und Teamwork gemeistert werden können. Die Geschichte weckt viele Assoziationen von der Klimakrise über Flüchtlingsboote bis zur Arche Noah oder den Bremer Stadtmusikanten. Der atemberaubende Film verzichtet auf Sprache, umgeht eine Vermenschlichung der Tiere und handelt parabelhaft vom Miteinander und einer gelingenden Gemeinschaft. Seine eindrückliche Botschaft wird in betörenden Bildern voller geheimnisvoller Landschaften transportiert. In inhaltlicher und dramaturgischer Hinsicht weist der Film weit in die Zukunft. - Sehenswert ab 8.
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The Outrun 27.07. / 04.08. / 12.08.
GB/D 2024 | 119 Minuten, Regie: Nora Fingscheidt
Eine junge Frau von den schottischen Orkney-Inseln flüchtet nach London, verfällt dort dem Alkohol und dem exzessiven Partyleben – nach einem Absturz muss sie ihr Leben neu sortieren. In ihrer alten Heimat findet sie Zuflucht, doch der Weg zu Selbstfindung und Abkehr von den Londoner Abhängigkeiten ist lang und schwierig. Das auf authentischen Begebenheiten beruhende Drama wechselt zwischen grellen Effekten und intensiven Naturbetrachtungen, ist bewusst nicht-linear erzählt und verfremdet das Schicksal der Protagonistin durch mythologische Erzählungen. Ein bewegender, herausfordernder Film über den Kampf zwischen Freiheit und Sucht. - Sehenswert ab 14.
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Kings Land 28.07. / 05.08. / 13.08.
DÄ/D/SW/NO 2023 | 128 Minuten, Regie: Nikolaj Arcel
Ein ehemaliger Hauptmann erbittet im 18. Jahrhundert von der dänischen Krone die Erlaubnis, ein Stück Heide in Jütland urbar machen zu dürfen und die Gründung einer Kolonie vorzubereiten. Vor Ort wird er nicht nur mit knallharten Lebensbedingungen konfrontiert, sondern gerät auch mit dem narzisstischen adligen Gutsherrn aneinander. Der Historienfilm folgt einschlägigen Western-Mustern und verbindet diese mit der Reifungsgeschichte eines spröden Protagonisten, der auch weichere Seiten an sich entdeckt. Dank des charismatischen Hauptdarstellers, suggestiver Landschaftsbilder und spannungsvoller Zuspitzungen eine packende nordische Western-Variation. - Ab 16.
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Ellbogen 29.07. / 06.08 / 14.08.
D /TÜ 2024 | 90 Minuten, Regie: Asli Özarslan
Eine junge Berliner Deutschtürkin wünscht sich einen Ausbruch aus ihrem eingeengten Leben in ihrer strengen Familie und in der Perspektivlosigkeit des deutschen Erwerbslebens. Doch an ihrem 18. Geburtstag kommt es zu einer Katastrophe, und sie flüchtet nach Istanbul zu einem Mann, den sie bislang nur als Telefonfreund kennt. Die Adaption des gleichnamigen Romans verlagert das Gewicht auf die Handlung in der Türkei und schildert einige Wochen im Leben einer zerrissenen Heldin, die zwischen Heimatlosigkeit, Ambitionen und persönlicher Schuld schwankt. Dabei beschönigt der roh und unmittelbar inszenierte Film nichts, behält die Ängste und Verletzungen der Figuren aber stets im Blick. - Sehenswert ab 16.
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In Liebe, eure Hilde 30.07. / 07.08. / 15.08.
D 2024 | 125 Minuten, Regie: Andreas Dresen
Ein biografisches Drama um die NS-Widerstandskämpferin Hilde Coppi (1909-1943), die zusammen mit ihrem Mann Hans zur „Roten Kapelle“ gehörte. Der Film zeichnet ihre letzten Lebensmonate von der Verhaftung 1942 über die Haft im Frauengefängnis Barnimstraße, wo sie einen Sohn zur Welt bringt, bis zur Hinrichtung durch das Fallbeil in Berlin-Plötzensee nach. Die Montage kreuzt dies a-chronologisch mit Impressionen aus der Vorgeschichte des Paares. Der hoffnungs- und lebensvolle Erzähltonfall dieser Rückblenden dient als markante Kontrastfolie zur erschütternden Passionsgeschichte, die Coppi ohne Effekthascherei als Märtyrerin zeichnet, an deren Schicksal sich die Unmenschlichkeit des NS-Regimes offenbart. - Sehenswert ab 14.
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Die Fotografin 31.07. / 08.08. / 16.08.
GB/USA 2023 | 116 Minuten, Regie: Ellen Kuras
Ende der 1930er-Jahre war die US-Amerikanerin Lee Miller vor allem als legendäres Ex-Modell und Muse des Surrealisten Man Ray bekannt. Mit Kriegsausbruch beginnt sie jedoch für die britische „Vogue“ zu arbeiten, zunächst noch als Modefotografin, schließlich aber als bei der US-Armee akkreditierte Kriegsberichterstatterin. 1945 entstehen ihre erst posthum veröffentlichten Aufnahmen in den gerade befreiten Konzentrationslagern Buchenwald und Dachau. Der in Rückblenden erzählte biografische Film ist ganz auf die prominente Hauptdarstellerin Kate Winslet herum inszeniert. Im Verlauf rückt der Film die Pionierleistung der Hauptfigur immer deutlicher ins Licht. - Ab 14.
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September 5 01.08. / 09.08 / 17.08
D 2024 | 91 Minuten, Regie: Tim Fehlbaum
Während der Olympischen Spiele in München überfallen am 5. September 1972 palästinensische Terroristen das Wohnquartier der israelischen Mannschaft und nehmen die Sportler als Geiseln. Der Film erzählt von diesem Ereignis aus der Perspektive der Sportjournalisten des US-Senders ABC, die über die Entführung berichten, da keine anderen Reporter vor Ort sind. Dabei entsteht ein kammerspielartiger Thriller über eine journalistische Ausnahmesituation, die auch Fragen über die moralische Verantwortung der Medien aufwirft. In dem sorgfältig durchgetakteten Film verwandelt sich ein TV-Kontrollraum in eine emotionale Hochdruckkammer, während der historische Kontext beiläufig miterzählt wird. - Ab 16.
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LESETIPP: Bericht von 2024 - So erleben Besucherinnen und Besucher das Open-Air-Kino über den Dächern der Altstadt: Haus am Dom: Sommerabend auf der Dachterrasse