22.08.2013

Gelungenes Beispiel für Integration

Minister Jörg-Uwe Hahn eröffnet Fotoausstellung im Haus am Dom

FRANKFURT. ? Die gelungene Integration der im Rhein-Main-Gebiet und in ganz Deutschland lebenden Menschen mit koreanischen Wurzeln ist bei einer Pressevorbesichtigung der Ausstellung „Lebenswege ? 50 Jahre koreanischer Bergarbeiter und Krankenschwestern in Deutschland“ im Haus am Dom gewürdigt worden. Der hessische Minister für Justiz, für Integration und Europa, Jörg-Uwe Hahn, der die Schirmherrschaft für die Ausstellung übernommen hat, sprach am Donnerstag, 22. August, von einem besonderen Vorbildcharakter der koreanischen Community. Im Rahmen des Anwerbeabkommens von 1963 waren rund 8.000 Bergarbeiter und 10.000 Krankenschwestern nach Deutschland gekommen. Aktuell leben etwa 6.000 Koreaner in Hessen und 30.000 in Deutschland. 

Den Beitrag der katholisch-koreanischen Gemeinde für den gelungenen Integrationsprozess hob Dr. Thomas Wagner, Studienleiter der Katholischen Akademie Rabanus Maurus hervor. Die katholische koreanische Gemeinde in Frankfurt sei ein „vitales Element im vielfältigen Reigen muttersprachlicher Gemeinden im Rhein-Main-Gebiet“, sagte er. Wir dürften dankbar sein für alle, die kamen und bleiben, weil sie nicht nur die Wirtschaft gestützt, sondern auch eine produktive Vervielfältigung bewirkt hätten, „die uns reicher macht“. Vor diesem Hintergrund regte Wagner an, „offener und gastfreundlicher aktuelle Integrationsbemühungen anzugehen“ im Sinne einer neuen  Willkommenskultur, wie sie von der Liga der freien Wohlfahrtspflege an die Adresse der hessischen Landesregierung gerade angemahnt würde. 

Die Ausstellung zeigt großformatige Familienfotos von Herlinde Koelbl, eine der erfolgreichsten deutschen Fotografinnen, sowie Einzelaufnahmen von Kim Sperling, einem deutschen Fotografen mit koreanischen Wurzeln. Seine Bilder seien ein Konzentrat der Begegnungen mit den von ihm  porträtierten Menschen, sagte Sperling, der das Projekt als „hoch spannend“ bezeichnete. Wie sich der Start in einem fremden Land, mit fremder Sprache und Kultur, für den Einzelnen anfühlte, davon geben die Bilder einen intensiven Eindruck, davon können auch die Betroffenen selbst spannende Geschichten erzählen, zum Beispiel die ehemalige Krankenschwester Mal-Ja Kim. Sie hatte mit 22 Jahren im städtischen Krankenhaus in Höchst Arbeit gefunden und kann sich bis heute noch gut an ihr furchtbares Heimweh erinnern und daran, dass sie von koreanischem Essen in den ersten Jahren buchstäblich nur träumen konnte.

Die Ausstellung wird am Donnerstag, 22. August, um 18 Uhr eröffnet. Bis zum 15. September kann sie täglich von 09.00 bis 17.00 Uhr, donnerstags bis 21.30 Uhr, besichtigt werden. Der Eintritt ist frei. (rei)

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