18.01.2013

Sein Wirken lebt bis heute weiter

Bistum erinnert an den 100. Todestag von Dominikus Willi

FRANKFURT/LIMBURG ? Mit einem Thementag im Haus am Dom und einem festlichen Pontifikalamt mit Weihbischof Dr. Thomas Löhr hat das Bistum Limburg am Samstag, 12. Januar, an den 100. Todestag von Dominikus Willi (1844 bis 1913) erinnert. Der Zisterziensermönch prägte die „Gründerzeit“ des Bistums mit. Sein Wirken lebt bis heute in den Strukturen der Diözese und in der Abtei Marienstatt weiter. Vorträge und Diskussionen nahmen am Thementag die Persönlichkeit des Bischofs, der als Integrationsfigur für die Zeit nach dem Kulturkampf gilt, in den Blick und stellte die Ordenslandschaft in der Diözese an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert vor.

Weihbischof Löhr erinnerte in seiner Predigt im Bartholomäusdom daran, dass Dominikus Willi den Habit, das Ordenskleid der Zisterzienser, nie abgelegt habe. „Konnte er da ein guter Bischof sein?“, fragte Löhr. Die Antwort leitete er mit Blick in die Ordensregel des heiligen Benedikts ab. Dort finden sich Empfehlungen, die sowohl für den Abt als auch für den Bischof bestimmt seien: Abt und Bischof sollten sich davor hüten, das Wohl der ihnen anvertrauten Seelen zu vernachlässigen oder geringzuschätzen. Sie sollten alles, was gut und heilig ist, mehr durch Taten als durch Worte aufzeigen und sie sollten danach streben, mehr geliebt als gefürchtet zu werden. „All das hat Bischof Dominikus in einer schwierigen Zeit, nach dem schicksalhaften preußischen Kulturkampf und der schwierigen Neuordnung der Diözese in den politischen Auseinandersetzungen, verwirklicht“, so Löhr. Dabei sei er auch immer ein bei den einfachen Menschen beliebter Bischof gewesen. Er habe als guter Abt und später als guter Bischof, ohne die ganz großen historischen Ereignisse das Bistum nachhaltig geprägt. „Die Seelsorge war das Charisma von Dominikus Willi und sein großes Anliegen. Ganz so, wie es der Stimme des Vaters aus dem Himmel entspricht, der zu ihm und zu uns allen sagt: Du bist mein geliebtes Kind“, sagte Weihbischof Dr. Thomas Löhr.

Dominikus Willi wurde am 20. April 1844 in Domat bei Chur in der Schweiz geboren. Im Jahr 1888 siedelte er nach Marienstatt im Westerwald um und kümmerte sich um die Neubesiedlung der Zisterzienserabtei. 1890 wurde er dort zum Abt gewählt. Am 15. Juni 1898 wurde Dominikus Willi vom Limburger Domkapitel zum Bischof von Limburg gewählt und sieben Tage später von Papst Leo XIII. ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 8. September 1898 Bischof Paul Leopold Haffner. Willi war Nachfolger von Bischof Karl Klein der am 6. Februar 1898 gestorben war.

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