24.04.2013
Sikh-Vertreter leitet Rat der Religionen
FRANKFURT.- Der Rat der Religionen Frankfurt hat einen neuen Vorsitzenden: Khushwant Singh von der Sikh-Religion wurde auf der dritten konstituierenden Sitzung des Rates am Montag, 22. April, zum Nachfolger des bisherigen Vorsitzenden, Pfarrer Athenagoras Ziliaskopoulos, gewählt. Zweite Vorsitzende wurde Liva Gollmer von der Baha?i-Religion. Die beiden neuen Vorsitzenden gehören bereits seit zwei Jahren dem Vorstand des Rates an.
Mit der Wahl setzten die Mitglieder des Rates ein deutliches Zeichen des gegenseitigen Vertrauens und Respekts sowie der Stärkung auch kleinerer, im Rat vertretener Religionsgemeinschaften, heißt es in einer Mitteilung des Rates.
Athenagoras Ziliaskopoulos und dessen Stellvertreter, Ünal Kaymakci, die den Rat während der vergangenen beiden Amtsperioden geleitet haben, waren nicht zur Wiederwahl angetreten. Beide verbleiben aber als Mitglieder im Rat. Ziliaskopoulos wird weiterhin im Vorstand des Rates tätig sein. Der Rat dankte den scheidenden Vorsitzenden für ihr herausragendes Engagement während der vergangenen vier Jahre.
Neu in den sechsköpfigen Vorstand gewählt wurden Selcuk Dogruer von den Muslimen, Esther Ellrodt-Freiman von der jüdischen Gemeinde und Dagmar Kollmeier von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen). Die Geschäftsführerin des Rates, Pfarrerin Ilona Klemens, wurde einstimmig in ihrem Amt bestätigt.
Der Rat der Religionen Frankfurt setzt sich aus 23 Mitgliedern zusammen, die ihrerseits neun Religionsgemeinschaften und -familien vertreten. Der satzungsgemäße Auftrag des Rates ist es, den interreligiösen Dialog und das gleichberechtigte Zusammenleben der Kulturen und Religionen in Frankfurt zu fördern. Seit seiner Gründung am 1. April 2009 kann der Rat auf eine beachtliche Zahl an Begegnungen, Initiativen, Veranstaltungen und Stellungnahmen zurückblicken. So hat er unter anderem sieben öffentliche Veranstaltungen und Diskussionen organisiert, dreizehn Mal zu aktuellen Themen und Ereignissen Stellung genommen, drei Positionspapiere zu Grundsatzfragen verfasst, sich in mehr als fünfzehn Kooperationsprojekten engagiert und hält regelmäßigen Kontakt zu verschiedenen Dezernaten und Parteien in Frankfurt. Im November 2012 erhielt das ehrenamtliche Gremium für sein Engagement den Integrationspreis der Stadt Frankfurt.
Rat der Religionen: Kein Raum für Neonazis in Frankfurt
Als erste offizielle Handlung seiner neuen Amtszeit unterstützte der Rat alle Aktivitäten, die sich der geplanten Demonstration der NPD am 1. Mai 2013 in friedliebender Weise entgegenstellen wollen, sollte das Verbot der Stadt gerichtlich keinen Bestand haben. Er begrüßte den Aufruf des Römerbergbündnisses für eine „Plattform für ein weltoffenes Frankfurt“, um der neonazistischen Szene den Raum für die Verbreitung ihres rassistischen Gedankenguts zu nehmen.
Der Rat ruft alle seine Mitgliedsgemeinden, aber auch engagierte Bürger dazu auf, an der Kundgebung des Römerbergbündnisses am 1. Mai um 11 Uhr auf dem Römerberg teilzunehmen. Der Rat der Religionen sieht sich gemeinsam mit der ganzen Stadtgesellschaft in der Verantwortung, allen Formen der Diskriminierung, des Rassismus und Antisemitismus gewaltfrei entgegen zu treten.
Aktuelle und ausführliche Informationen zum Rat der Religionen finden sich unter <link http: www.rat-der-religionen.de>www.rat-der-religionen.de