13.05.2013

VERBRANNTES lesen

Bücherschrank im Haus am Dom präsentiert verfemte Autoren

FRANKFURT.- Tucholsky und Kästner, Remarque, Thomas und Heinrich Mann oder Karl Marx, die Liste der Autoren, deren Werke in der verheerenden Bücherverbrennung der Nationalsozialisten in Flammen aufgingen, ist lang und illuster. Genau vor 80 Jahren, am 10. Mai 1933, wurden die Bücher jüdischer, marxistischer und pazifistischer Schriftsteller verbrannt, weil sie ? wie es damals hieß ? einen „undeutschen Geist“ atmeten.

80 Jahre danach erinnern das Haus am Dom und das Institut für Stadtgeschichte mit einer besonderen Aktion an die Bücherverbrennungen. Nach einem symbolischen Büchertransport am Gedenktag selbst finden sich zahlreiche Titel der einst verfemten Autoren nun im Foyer des Hauses am Dom. In einem eigens aufgestellten Bücherregal sind sie der Öffentlichkeit zugänglich. Sitzgelegenheiten laden dazu ein, die Titel in die Hand zu nehmen, darin zu blättern und lesen.

„Ich übergebe alles Undeutsche dem Feuer!“ so lautete vor 80 Jahren deutschlandweit der Aufruf. Allein in Frankfurt verbrannten am 10. Mai 1933 Mitglieder der nationalsozialistischen Studentenschaft auf dem Römerberg die Werke von mehr als 130 Autoren. Hintergrund war die im März 1933 gestartete „Aktion wider den undeutschen Geist“, die sich gegen jüdische und/oder dem Nationalsozialismus kritisch gegenüberstehende Intellektuelle richtete. (dw)

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