25.11.2014

Fremdartige Visionsbilder - VERLÄNGERT

Illustrationen zur Johannes-Apokalypse im Haus am Dom

FRANKFURT.- Das letzte Buch des Neuen Testaments trägt den Titel „Offenbarung“ oder „Apo­kalypse“ (griechisch: apokalypsis = Enthüllung). Am An­fang seiner visionären Schau sieht Johannes eine Licht­gestalt auf dem Himmelsthron sitzen, flankiert von vier Ge­stalten: einem Löwen, einem Adler, einem Stier und einem Engel (Off 4,1-11).

Die Illu­stra­tionen der bildenden Künstlerin Marie-Luise Reis, Theologin an der Universität Koblenz, zur Johannes-Apokalypse sind derzeit im Haus am Dom, Domplatz 3, ausgestellt. Sie laden ein, die Fremd­artigkeit der Visionsbilder zu erleben. Das Dar­ge­stellte will den Aus­stellungs­be­suchern jenseits ihrer Erwar­tungs­hal­tung als Sehhilfe für die Lektüre des bib­lis­chen Textes dienen. Der Seher von Pat­mos setzte seine sprachgewaltigen Bilder gegen staatlich verordnete Sehvorgaben und relativierte somit innerweltliche Herr­schafts­ansprü­che.

Farbigkeit wie dynamische Linien­führung der Illu­stra­tionen vermitteln die Visionen des Johannes als Bilder eines globalen Wandlungsprozesses auf Verheißung hin: Unter der Regentschaft des Gekreuzigten und auferstandenen Gottessohnes entsteht ein neuer Himmel und eine neue Erde, auf der weder Trauer, Klage noch der Tod sein werden (Off 21,3f).

Die Ausstellung ist im Haus am Dom, Domplatz 3, zu sehen. Täglich geöffnet von 10.00 bis 17.00 Uhr, Eintritt frei.

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