05.03.2014
Kunst und Religion zielen auf das Ungreifbare
FRANKFURT.- Kunst und Religion zielten auf dasselbe „Unvergängliche, Wirkliche, Wahre, aber Ungreifbare“. Das betonte der österreichische Maler und Bildhauer Leo Zogmayer beim Aschermittwoch der Künstler im Frankfurter Haus am Dom Zogmayer, der in 15 Jahren zwölf Kirchen und Kapellen ausgestattet und zahlreiche Messgewänder, liturgische Geräte und Fenster entworfen hat, begründete vor zahlreichen Kunstschaffenden, Architekten und Bauleuten die visuelle Reduktion als wesentliche Strategie seines Werkes. Um das Wesentliche ringe der Künstler sein ganzes Leben lang, sagte der 64-Jährige. Die schönste Definition von Kunst sei das Feiern des Lebens.
Zogmayer arbeitet zurzeit an der Innenausstattung der geplanten Krankenhauskapelle an den Frankfurter Unikliniken, die im Sommer eröffnet werden soll. Er hat außerdem ein Gesamtkonzept für die neue Ausstattung der Kirche St. Leonhard in Frankfurt entwickelt und den neuen Altarraum im Kloster Marienstatt im Westerwald gestaltet. Zu seinem Werk gehören aber auch Malerei, Zeichnung, Druckgrafik und Installationen.
Alles könne zu Kunst werden, versicherte Zogmayer, „wenn wir das, was wir gerade tun, ganz tun und nichts anderes“. Wichtig sei allein, das Leben zu feiern. Eine Inszenierung sei dagegen etwas Aufgesetztes, gerade so wie es auch im Kultus gelte: „Eine Inszenierung ist häufig verzichtbar, die Feier ist unverzichtbar.“
Hoffnung auf biblisch begründeten Neuaufbruch
Im Anschluss an den Aschermittwoch der Künstler bekräftigte der Weihbischof von Limburg, Thomas Löhr, in seiner Predigt im benachbarten Bartholomäusdom die Hoffnung auf einen „biblisch begründeten und geistlich geprägten Neuaufbruch“. Löhr sagte am Abend, das Bistum Limburg sei durch die Ereignisse und Diskussionen der vergangenen Monate zutiefst erschüttert und verunsichert. Gerade jetzt müssten die Christen hier auf eine gute Zukunft hoffen. Ein „Weiter so“ dürfe es nicht geben.
Das Bistum zahlt nach den Worten des Weihbischofs einen „hohen Preis dafür, dass zu viel zu lange unausgesprochen blieb“. Die Fastenzeit, die für Christen mit dem Aschermittwoch beginnt und auf Ostern zuführt, sei zwar ein individueller Weg, für die Menschen im Bistum Limburg aber „zugleich ein Weg miteinander“. „Umkehr in die Hoffnung“ könne dieser Fastenzeit deshalb ein ganz besonderes Gepräge geben.
Der Weihbischof betonte, für jeden Menschen sei Umkehr notwendig, wenn er in einer Sackgasse stecke und vorankommen wolle. In welche Richtung solche Umkehr führen könne, sei an der Heiligen Schrift abzulesen: „Ein Weg, der weiterführt, ist allein die Umkehr zu Christus“, unterstrich der Weihbischof. Hoffnung sei „von Anfang an das Unterscheidende der Christen“. Im Glauben an die Erlösung, an die Rettung in Jesus Christus gebe es eine „Hoffnung, die verwandelt und trägt“. (dw)
Bildergalerie