03.06.2015

Commons - Gemeingüter verändern Wirtschaft und Gesellschaft und uns!?

Podiumsgespräch und Workshop zu einer neuen ökonomischen Praxis

FRANKFURT.- Gemeingüter gibt es seit Urzeiten, zwischenzeitlich sind sie durch das enorme Wachstum des kapitalistischen Wirtschaftens in Vergessenheit geraten, wurden „eingehegt“ und privatisiert. Die Nobelpreisträgerin Elinor Ostrom hat diese Gemeingüter, oder Commons, nicht nur aus der Vergessenheit geholt, sie hat auch gezeigt, wie sie erhalten oder auch erst neu geschaffen werden können. In einer Podiumsdiskussion und einem Workshop im Haus am Dom, Domplatz 3, soll am 11. und 12. Juni erörtert werden, wie Gemeingüter Wirtschaft und Gesellschaft, aber auch die Bürger verändern können.

Ostrom arbeitete heraus, wie das Beziehungssystem zwischen Menschen und Dingen die entscheidende Rolle spielt und wie selbstbestimmte Regeln und Prinzipien wie Kooperation, Kommunikation, Austausch, gemeinschaftliche Nutzung von Ressourcen und deren Erhalt und Pflege das Handeln koordinieren. Da das Beziehungsgeflecht um die genutzte Ressource eine entscheidende Rolle spielen, spricht man auch vom Commoning. Es ist also eine ökonomische und soziale Praxis, die im Gegensatz zur kapitalistischen Wirtschaftsweise positive Effekte zeitigen soll.

Konkrete Projekte

In dem Podiumsgespräch am Donnerstag, 11. Juni, 19:30 Uhr, diskutieren Silke Helfrich, Mitbegründerin der Commons Strategies Group (Jena), Prof. Nicole Göler von Ravensburg, Frankfurt University of Applied Sciences und Prof. Nils Goldschmidt, Universität Siegen, welches Transformationspotential die Commons für Wirtschaft und Gesellschaft haben. Auch wenn sie vielleicht nicht die Probleme der Marktwirtschaft lösen, könnten sie doch jenseits von Markt und Staat ein bisher zu wenig beachtetes Feld ökonomisch-sozialer Möglichkeiten erschließen und Leistungen erbringen, für die der Markt blind ist. Der Eintritt zur Diskussion ist frei.

Im Workshop am Freitag, 12. Juni, (12:30 bis 17:00 Uhr) sollen die Gemeingüter im Handeln und in konkreten Projekten sichtbar werden. Im Zentrum steht der „Schwarzmarkt für nützliches Wissen und Unwissen“, auf dem Wissen und Erfahrungen rund um die Commons getauscht werden können. Viele Aspekte aus unterschiedlichen Projekten zeichnen ein breites Feld von Möglichkeiten und geben Anregungen für die ersten eigenen Schritte in die weite Welt der Commons. Der Eintritt zum Workshop beträgt 10 Euro, ermäßigt 7 Euro, für „Wissensdealer“ beim Schwarzmarkt frei. Anmeldung über <link>c.keim@bistum-limburg.de

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