05.08.2015
Irdisch: Psalmen künstlerisch interpretiert
FRANKFURT.- Lob und Dank, Bitte und Klage, Vertrauen und Verzweiflung werden in den biblischen Psalmen Gott anvertraut. 150 dieser poetischen religiösen Texte aus Judentum und Christentum finden sich im Buch der Psalmen im Alten Testament. Fünf von ihnen hat der Frankfurter Künstler Andreas Skipis in großformatigen Bildern interpretiert. Vom 15. August bis zum 15. Oktober werden sie im Haus am Dom, Domplatz 3, gezeigt. Dazu gehört ab 6. September eine Predigtreihe im Kaiserdom St. Bartholomäus, bei der der jeweilige Psalm vorgestellt wird.
Die fünf Bilder zu den Psalmen stehen unter dem Titel „Irdisch“, sie sind ein Auftragswerk des Hauses am Dom. Gemeinsam ist den Exponaten, dass auf jedem Bild das Wort "GOTT" geschrieben steht, in unterschiedlichen Texturen, Farbnuancen und Größen. Die Bilder beziehen sich auf die fünf Psalmen 18, 22, 23, 42 und 139. Die Auswahl sollte ein möglichst breites Spektrum der Aussagen, Stimmungen und Bildhaftigkeiten der jeweiligen Texte präsentieren. So reicht die Bandbreite vom Gefühl der vollkommenen Verlassenheit in Psalm 22 („mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen") bis hin zur völlig ungetrübt-paradiesischen Gottesgewissheit in Psalm 23 („Der Herr ist mein Hirte"). Die Darstellung des Wortes "GOTT" entspringt jeweils einem spontanen Malimpuls, in den sich der Künstler nach der Beschäftigung mit dem Text hineinfallen ließ.
Predigtreihe im September
Andreas Skipis wurde 1956 in Frankfurt geboren und studierte hier Musik und Jura. Seine Wurzeln führen väterlicherseits nach Griechenland, mütterlicherseits nach Tschechien. Nach seiner Tätigkeit als Redakteur bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung arbeitete er als freier Fernsehregisseur für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Seit 2001 ist er an der Oper Frankfurt Mitarbeiter von Intendant Bernd Loebe.
Die Ausstellung ist vom 15. August bis zum 15. Oktober im Haus am Dom, Domplatz 3, zu sehen. Sie ist täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr, bei Abendveranstaltungen bis 21.30 geöffnet. Der Eintritt ist frei. Bei der Vernissage am Freitag, 14. August, um 19 Uhr ist der Künstler anwesend. Stefan Scholz von der Kath. Akademie Rabanus Maurus führt in das Werk ein.
An den vier Sonntagen im September sowie am 4. Oktober werden die jeweiligen Bilder zur Abendmesse um 18 Uhr in den Dom gebracht und dort in der Predigt den Psalmtexten zugeordnet.