14.12.2015

Kirche findet Stadt ? Stadt findet Kirche

Studie zur katholischen City-Seelsorge vorgestellt

FRANKFURT.- Gastfreundschaft und Gesprächsbereitschaft, aber auch eine Erweiterung des Horizonts oder ein notwendiger Perspektivwechsel: Das bietet die katholische City-Seelsorge in Frankfurt mit einer Vielzahl unterschiedlicher Angebote. In einer empirischen Studie zur katholischen Präsenz in der Innenstadt von Frankfurt zeigt sich, dass der Großteil der Befragten dies weitgehend positiv bewertet.  

Das Institut für angewandte Forschung, Entwicklung und Weiterbildung der Katholischen Hochschule Freiburg hat die Studie im Auftrag der Katholischen Stadtkirche erhoben. Der Religionssoziologe Prof. Michael N. Ebertz und seine Mitarbeiterin Lucia A. Segler stellten sie am Montag, 14. Dezember, im Haus am Dom unter dem Titel „Kirche findet Stadt ? Stadt findet Kirche“ der Öffentlichkeit vor.  

Untersucht wurde die Außenwirkung von acht katholischen Einrichtungen und Institutionen: die Krisen- und Lebensberatung im Haus der Volksarbeit, der Kirchort Dom St. Bartholomäus, das Citykloster Liebfrauen der Kapuziner, die Informationsstelle punctum am Liebfrauenberg, die Katholische Akademie Rabanus Maurus, die Katholische Erwachsenenbildung Frankfurt, die Internationale katholische Gemeinde englischer Sprache und der Caritasverband Frankfurt. Die Leitfrage lautete: Was erschwert und was fördert und erleichtert es, Menschen in der City von Frankfurt mit der Frohen Botschaft in Berührung kommen zu lassen? Angewandt wurden unterschiedliche Forschungsmethoden wie Interviews, Fragebögen, teilnehmende Beobachtung und Gelegenheitsstichproben. Knapp 1000 Besucher wurden befragt.

Spiritualität und Bildung 

Dabei zeigte sich eine hohe Zufriedenheit mit Kompetenz, Engagement und Offenheit der Einrichtungen. Der unterschiedliche Charakter der kirchlichen Stätten, die zum einen Dienstleister sind mit Beratungs-, Bildungs- und karitativen Angeboten oder auf christliche Gemeinschaft setzen in den Gemeinden Dom, Liebfrauen und englischsprachige Gemeinde, zeitigt unterschiedliche Reaktionen. So ist die spirituelle Verbundenheit naturgemäß in den Gemeinden größer, während der Anteil nicht-kirchlich gebundener Menschen in den Bildungsinstituten Katholische Akademie und Katholische Erwachsenenbildung besonders hoch ist.   

So hat Liebfrauen mit seinem Innenhof als geistliches Zentrum in der Innenstadt eine  hohe Anziehungskraft, die englische Gemeinde, die vielen Menschen, die nur für kurze Zeit in Frankfurt leben, gibt Heimatgefühle, das Haus am Dom mit seinen Bildungseinrichtungen ist ein wichtiger Veranstaltungs- und Tagungsort. Qualifizierte Beratung gibt es im punctum am Liebfrauenberg ebenso wie bei der Caritas und der Krisen- und Lebensberatung im Haus der Volksarbeit.  

Diese unterschiedlichen Wahrnehmungen bieten der Studie zufolge Chancen, aber auch Herausforderungen, wenn es darum geht, Passanten in der Innenstadt auf sich aufmerksam zu machen. Die Ergebnisse sollen den Einrichtungen nicht nur helfen, ihr eigenes Profil zu schärfen, sondern sie darin unterstützen, sich noch stärker zu vernetzen und katholisch geprägte City-Seelsorge mehr und mehr im Bewusstsein der Frankfurter zu verankern. (dw)

Details zu der Studie und Werkstattberichte der beteiligten Institutionen stehen zum Herunterladen zur Verfügung.

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