Haus am Dom: Kreuzungen und Kartierungen

09.06.2015

Frankfurter Lyriktage auch im Haus am Dom

FRANKFURT.- Die Frankfurter Lyriktage widmen sich in der vierten Auflage der Gegenwartslyrik. In Frankfurt und der Rhein-Main-Region finden vom 10. bis zum 20. Juni 2015 Lesungen und Konzerte statt, ergänzt durch Gespräche, eine Podiumsdiskussion und die lange Nacht der Lyrik im Rohbau des Historischen Museums Frankfurt.

Auch das Haus am Dom ist mit Lesung und Gespräch am Freitag, 12. Juni, 19.30 Uhr beteiligt: Unter dem Titel "Kreuzungen und Kartierungen" stellen sich Nikola Madzirov, Ilma Rakusa und Ale? ?teger vor. Die Moderation hat Gregor Dotzauer.

Zwischen Zentrum und Peripherie des heutigen Europas sind kulturelle Identitäten wie Fragmente, die eigenmächtig ent- und wieder verworfen werden. „Längst gehöre ich niemandem mehr / wie eine Münze, die vom Rand einer alten Ikone gefallen ist“, so dichtet der in Mazedonien lebende Lyriker Nikola Madzirov. Der nicht minder gerühmte Ale? ?teger geht einen Schritt weiter und fügt die Bruchstücke „zu einer eigenen Konstellation, in der die unterschiedlichsten Ideen und Sprachschichten sich gegenseitig in Schwingung versetzen“ so sein Dichterkollege Nico Bleutge über den jungen Slowenen. Ilma Rakusa, Tochter eines slowenischen Vaters und einer ungarischen Mutter, ist das alte Europa ein Sehnsuchtsraum, den sie poetisch kartiert: „Ich lege Erinnerungsfährten, konstruiere Gedächtnisinventare“, schreibt sie in ihrem Band „Mehr Meer“ (Droschl 2009).