04.08.2016
barmherzig - in allen Facetten
FRANKFURT.- Ist es frömmelnd und wenig realitätstauglich? Das schwierige Wort von der Barmherzigkeit sperrt sich im Wortschatz der Gegenwart. Trotzdem - oder vielleicht gerade deswegen - hat Papst Franziskus das Jahr der Barmherzigkeit für 2016 ausgerufen. Grund genug für die Katholische Akademie Rabanus Maurus im Frankfurter Haus am Dom, das Wort barmherzig einem Realitätstest zu unterziehen. "Barmherzig" ist das Programm des zweiten Halbjahres überschrieben.
In elf besonderen Veranstaltungen wird der sperrige Begriff in all seinen Facetten beleuchtet. Da geht es um die Seligpreisungen Jesu ebenso wie um das Verhältnis von Barmherzigkeit und Kirchenrecht, die Frage nach einem Plan B, dem Platz der Barmherzigkeit in der Politik, aber auch den Umgang mit Schuld oder das Potential eines Wortes, das immer noch zum Programm taugt.
Von Kants Tugendlehre bis zum Frankfurter Stadtkirchenforum
Aber auch Kants Tugendlehre oder Augustinus` Theologie der Gnade, konkrete Reformschritte für die katholische Kirche, die das Frankfurter Stadtkirchenforum zu Jahresbeginn angemahnt hatte, die brennend aktuelle Frage von Religion und Migration, Vorträge zu christlicher und islamischer Mystik, die Möglichkeit einer Theologie nach Auschwitz werden im Herbst und Winter im Haus am Dom diskutiert.
Daneben gibt es wieder die erfolgreiche Reihe der Kulturbrücke Kino, die christlich und muslimisch geprägte Kulturen über das Medium Film ins Gespräch bringt, die wöchentlichen Soireen am Dom mit neuen Büchern, Musik und Kunst, Ausstellungen, etwa zum Tabuthema Suizid, Konzerte, Filme, Podiumsdiskussionen, Vorträge zu Wirtschaftsethik oder der Präsidentschaftswahl in den USA, Lesungen, Kindertheater oder die beliebte Veranstaltung Open Books zur Frankfurter Buchmesse. (dw)
Erste Möglichkeiten im Programm zu stöbern, gibt es mit der <link file:119673 pdf>Online-Version. Voraussichtlich Ende August liegt das neue Programm auch gedruckt vor und kann über <link>info@hausamdom-frankfurt.de bestellt oder im Haus am Dom, Domplatz 3, in Kirchengemeinden und katholischen Einrichtungen mitgenommen werden.
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