11.04.2016
Kirche im Konflikt
FRANKFURT.- Die Rolle der katholischen Kirche während des Franco-Regimes in Spanien steht im Mittelpunkt eines Vortrags und Zeitzeugengesprächs im Haus am Dom, Domplatz 3. Am Dienstag, 19. April, von 19 bis 21 Uhr werden Prof. Dr. Carlos Collado Seidel, Philipps-Universität Marburg, und Julio González Gerpe, Düsseldorf, unter dem Titel "Kirche im Konflikt" von ihren Erfahrungen berichten. Die Moderation hat Bernd Hans Göhrig.
Collado Seidel erläutert in seinem Vortrag die Rolle der katholischen Kirche während der Franco-Diktatur: Der spanische Faschismus unter General Franco unterschied sich insbesondere durch seine Nähe zur katholischen Kirche vom italienischen wie deutschen Faschismus. Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil beginnt diese Einheit von Kirche und Staat zu bröckeln. Die Priesterschaft engagiert sich zunehmend für soziale Belange, während die im Konzil geforderte schärfere Trennung von geistlicher und weltlicher Autorität auch Bischöfe auf Distanz zum Regime bringt.
Julio González Gerpe kam in den 60er Jahren zum Theologiestudium nach Tübingen und wurde dort auch zum Priester geweiht. Von 1971 bis 1976 arbeitete er als Kaplan in Schwäbisch Gmünd und engagierte sich von hier aus gegen die spanische Diktatur und die in ihr verhängten Todesurteile. Nach dem Tod Francos kehrte er nach Santiago de Compostela zurück und lehrte an der dortigen Pädagogischen Hochschule.
Eintritt: 4 Euro, ermäßigt 3 Euro