26.04.2016

Niedrigschwelligkeit ? ein Begriff schafft Wirklichkeit

Frankfurter HausGespräche gehen in die siebte Runde

FRANKFURT.- "Niedrigschwelligkeit - Ein Begriff schafft Wirklichkeit": Das ist das Thema der Frankfurter HausGespräche im Mai und Juni. Fünf Kulturhäuser der Stadt ? das Frankfurter Goethe-Haus, die Stiftung Polytechnische Gesellschaft, die Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen, das Literaturhaus Frankfurt und das Haus am Dom ? haben diese gemeinsame jährliche Veranstaltungsreihe 2010 ins Leben gerufen. Ergänzend zum bestehenden Kulturangebot in Frankfurt soll sie aktuelle und  gesellschaftsrelevante Themen aus verschiedenen Perspektiven ?  den jeweiligen Schwerpunkten der Häuser ? betrachten und analysieren.

Vom 18. Mai bis 8. Juni 2016 also Niedrigschwelligkeit: Die sich immer stärker individualisierende  Gesellschaft beruht auf dem Recht der Teilhabe aller an allem. Die grenzüberschreitenden Strömungen kultureller und sprachlicher Vereinheitlichung, von der Mode über den Musikgeschmack bis hin zum Freizeitverhalten, sind omnipräsent. Einer geforderten Kultur der Anstrengung steht das Bedürfnis nach leichtem Zugang entgegen. Erleben wir eine zunehmende Banalisierung kultureller Schätze und Güter im Namen der Niedrigschwelligkeit? Oder steht der Begriff stattdessen für die Befreiung des kulturellen Interesses von elitärem Anspruch? Diesen Fragen stellen sich 2016 die Frankfurter HausGespräche.

Während das Frankfurter Goethe-Haus zusammen mit der Stiftung Polytechnische Gesellschaft in der Auftaktveranstaltung am 18. Mai im Frankfurter Goethe-Haus das Jahresthema  aus linguistischer Sicht diskutiert, stellt die Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen am 25. Mai die Frage nach der Niedrigschwelligkeit in der  Musikvermittlung. Die sogenannte „ernste“ Musik erlebt derzeit einen Boom in Projekten wie „Red Bull Flying Bach“, einem Performance-Projekt, das Hip Hop mit Bachs „Wohltemperiertem Klavier“ vereint. Der dritte Abend im Literaturhaus Frankfurt am 1. Juni diskutiert den Begriff entlang des Romans „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf, der in verschiedene mediale Formen übersetzt wurde und etwa als Theaterstück, als Film oder gar als Text in Einfacher Sprache verfügbar ist. Den Abschluss bildet das Haus am Dom am 8. Juni mit der Diskussion über die Chancen und Gefahren einer Popularisierung von Religionen, insbesondere Christentum und Islam.

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.

 

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