Sandinos langer Schatten

FRANKFURT.- Dem zentralamerikanischen Land Nicaragua ist ein Film- und Diskussionsabend im Haus am Dom gewidmet. Am Mittwoch, 7. Dezember, um 19 Uhr wird der Dokumentarfilm "Sandinos langer Schatten" gezeigt. In der deutsch-nicaraguanischen Produktion von 2010 wird das Nicaragua von heute, fast 40 Jahre nach der sandinistischen Revolution, vorgestellt. Wenige Wochen nach der Wiederwahl des früheren Guerilla-Führers und ersten Staatschefs nach der sandinistischen Revolution, Daniel Ortega, der die Opposition zuvor mit juristischen Mitteln ausgeschaltet hatte, erhält der Film neue Aktualität. An der anschließenden Diskussion beteiligen sich Reinhold Dallen­dörfer (Städtefreund­schaft Frankfurt-Granada), Klaus Heß (Informationsbüro Wupper­tal) und Sascha Mache (Filmemacher)

Geschildert wird in "Sandinos langer Schatten", wie sich eine deutsche Solidaritätsbrigade im August 2008 auf den Weg nach Rancho Grande macht, einem abgelegenen Dorf im Norden Nicaraguas. Drei Wochen lang teilen die Brigadisten den Alltag der Menschen und bauen ein Dorfgemeinschaftshaus. Von Bauern, Frauen und politischen Aktivisten wollen sie erfahren, welche Veränderungen der einstige Revolutionsführer Daniel Ortega nach seiner Wiederwahl angestoßen hat. Wie sehen die Landbewohner das umstrittene Abtreibungsverbot, die Armutsbekämpfung und die Repression gegen politische Konkurrenz? ? Ausgehend von den Erlebnissen der Gäste blickt Sandinos langer Schatten auf die Verhältnisse im heutigen Nicaragua und erzählt von den Begegnungen der Brigadisten inmitten eines von Armut geprägten Alltags.

Der Städtefreundschaft Frankfurt-Granada e.V. ist aus der Solidaritätsbewegung hervorgegangen, die seit der sandinistischen Volksrevolution 1979 das nicaraguanische Volk in seinem Kampf um einen selbstbestimmten Weg unterstützte. Die Gründung der offiziellen Städtepartnerschaft zwischen Frankfurt am Main und Granada in Nicaragua vor genau 25 Jahren und die vielfältigen gemeinsamen Projekte mit dem Partnerverein „Granada Entre Amigos“ sind Ergebnis der langjährigen Arbeit des Vereins.

Die Entwicklungspolitische Film- und Diskussionsreihe fern:welt:nah 2 nimmt globale Missstände in den Blick, re­flek­tiert lokale Such­bewe­gun­gen nach Lösungen und schafft viel­fältige Brückenschläge von Süd nach Nord und Nord nach Süd. 
 
Adresse:
Haus am Dom
Domplatz 3
60311 Frankfurt