31.01.2018

Der Glaube verändert (sich)

Die Fastenzeit fordert den Glauben besonders heraus: Viele Künstler setzen sich damit auseinander.

FRANKFURT.- Wer sich mit religiösen Themen befasst, spürt oft, wie sich der eigene Glaube verändert. Zu Beginn der Fastenzeit sind diese Fragen und Veränderungen besonders herausfordernd. Sie sind deshalb auch Thema beim traditionellen Aschermittwoch der Künstler des Bistums Limburg am 14. Februar im Haus am Dom, Domplatz 3, in Frankfurt.

Der Intendant des Münchner Volkstheaters, Christian Stückl, spricht um 16 Uhr über „Der Glaube verändert (sich)?“ Stückl inszenierte den „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen und arbeitet als Regisseur regelmäßig an den großen deutschsprachigen Theater- und Opernhäusern. 2020 wird er in seinem Heimatdorf bereits zum vierten Mal die weltberühmten Oberammergauer Passionsspiele leiten. In seiner Arbeit beschäftige er sich oft mit Fragen wie „Wer ist Christus? Was ist er nicht? Wie äußert er sich für mich?“, sagt der 56-Jährige.

Im Anschluss an Vortrag und Diskussion feiert der Limburger Bischof Georg Bätzing um 18 Uhr ein Pontifikalamt im benachbarten Kaiserdom St. Bartholomäus, bei dem den Gläubigen das Aschekreuz als Zeichen menschlicher Vergänglichkeit ausgeteilt wird.

Französische Tradition nach Deutschland gebracht

Der Brauch des Aschermittwochs der Künstler geht auf den französischen Schriftsteller Paul Claudel (1868-1955) zurück. Ein mit Claudel befreundeter Kölner Stadtdechant hatte dessen Idee nach dem Zweiten Weltkrieg aufgegriffen und sie erstmals 1950 von Paris nach Köln gebracht. Seither wird der Aschermittwoch der Künstler auch hierzulande gefeiert.

Mit dem Aschermittwoch beginnt in den christlichen Kirchen die siebenwöchige Fastenzeit bis Ostern. Sie erinnert an die 40 Tage, die Jesus vor seinem Tod fastend und betend in der Wüste verbrachte. In der katholischen Kirche werden an diesem Tag seit altersher die Palmzweige des Vorjahres verbrannt. Aus der so gewonnenen und gesegneten Asche zeichnen Priester den Gläubigen ein Aschenkreuz auf die Stirn. Es soll die Menschen an ihre Vergänglichkeit erinnern und sie zur Umkehr aufrufen. Dazu spricht der Priester die Worte „Gedenke Mensch, dass Du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“.

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