FRANKFURT

Ausstellungen im Haus am Dom

Im Haus am Dom finden regelmäßig wechselnde Ausstellungen statt. Für Künstlerinnen und Künstler sind die Flächen im Herzen der Frankfurter Altstadt eine attraktive Ausstellungsmöglichkeit, während die Katholische Akademie sowie die anderen katholischen Einrichtungen im Haus am Dom vom Mehrwert profitieren, den die Kunstwerke in den theologischen und gesellschaftlichen Diskurs einbringen.

Im Haus am Dom finden regelmäßig wechselnde Ausstellungen statt. Für Künstlerinnen und Künstler sind die Flächen im Herzen der Frankfurter Altstadt eine attraktive Ausstellungsmöglichkeit, während die Katholische Akademie sowie die anderen katholischen Einrichtungen im Haus am Dom vom Mehrwert profitieren, den die Kunstwerke in den theologischen und gesellschaftlichen Diskurs einbringen. Hier gibt es eine Übersicht über Ausstellungen der vergangenen Jahre.

2023: Im letzten Hemd

In Kooperation mit einem Bestattungsinstitut haben die Frankfurter Künstler Thomas Balzer und Klaus Reichert Menschen in ihrem letzten Kleidungsstück inszeniert. Die daraus entstandene Ausstellung „Im letzten Hemd“ war vom 13. Januar bis zum 26. Februar 2023 im Haus am Dom zu sehen – und sie machte nachdenklich. „Dem Tod ins Gesicht zu sehen, kann eine heilsame Erfahrung sein. Über das eigene Ende nachzudenken und so ein Gefühl dafür zu bekommen, wie kostbar Lebenszeit ist, wird für die Betrachter der Bilder nur eine Erkenntnis sein, die sie aus der Ausstellung mitnehmen werden“, schreibt die Frankfurter Künstlergruppe Gotensieben über das Projekt, das vom Bestattungshaus Pütz-Roth in Bergisch Gladbach inspiriert und ermöglicht wurde und das seit fünf Jahren als Wanderausstellung durch Deutschland reist. Unsere Pressemitteilung "Letzte Reise im Bananenblatt" ist hier zu finden.

2022/2023: Book of Kells

Von Engeln geschrieben? Das Evangeliar "Book of Kells" (irisch: Leabhar Cheanannais) ist eine illustrierte Handschrift aus dem achten oder neunten Jahrhundert. Sie wird als das überragende Beispiel der insularen Buchmalerei angesehen und wurde im Jahr 2011 zum Weltdokumentenerbe erklärt. Über den Ursprung des Book of Kells herrscht Uneinigkeit; sehr wahrscheinlich wurde es um das Jahr 800 im Kloster Iona vor der schottischen Westküste hergestellt und zur Zeit der Wikingereinfälle aus Sicherheitsgründen nach Irland gebracht. Nachdem es durch verschiedene private Hände ging, befindet es sich seit dem 17. Jahrhundert im Besitz des Trinity College in Dublin, wo man das Buch im Original besichtigen kann. Täglich wechselnd sind je zwei Seiten davon unter einer Vitrine in der Bibliothek des College ausgestellt. Im Haus am Dom waren originalgetreue Nachbildungen zu sehen. Die Ausstellung wurde am 18.11.2022 eröffnet und später bis 12.3.2023 verlängert.

2022: Gesicht zeigen gegen Rassismus und Antisemitismus

Ein unverstellter Blick aufs Leben, durch die Kamera erzählt: Vom 17.10. bis zum 13.11.2022 zeigte Fotograf Rafael Herlich seine beeindruckende neue Ausstellung „Gesicht zeigen gegen Rassismus und Antisemitismus, für mehr Miteinander“ im Haus am Dom. Die Intensität der Geschichten, mit denen die Ausstellung im vierten Stock des Hauses am Dom begann, war kaum auszuhalten. Ein Holocaust-Überlebender, beim Gebet in der Synagoge fotografiert. Ein aus der Ukraine geflüchtetes Mädchen, das sich blau-gelbe Wolle in die Haare geflochten hat und voller Stolz in die Kamera lächelt, obwohl es fast alles verloren hat. Ein Überlebender von Hanau, der sich 2020 während der Attentate unter einem Tisch versteckte und deshalb überlebte. Und ein Leichtathlet, der 1972 die Geiselnahme von München während der Olympischen Spiele überstand – nachdem er bereits den Holocaust überlebt hatte. Mehr zu der vielbeachteten Ausstellung lesen Sie in unserer Pressemitteilung "Die bitterbunte Seele des Friedens".

2022: Brasilien brennt weiter!

Die Fotoausstellung „Brasilien brennt weiter!“ ist das Projekt des Journalisten Mauricio Maranhão, die sich mit dem Thema der Zerstörung des Regenwaldes in Brasilien und der schwerwiegenden Folgen für Menschen und Tiere befasst. Das Projekt porträtiert mehrere indigene ethnische Gruppen, Fluss- und Quilombola- Gemeinschaften, die Opfer von Bränden und illegalen Besetzungen sind. Sie zeigt eine Vielzahl von Tierarten aus verschiedenen Biosphären in Brasilien, die unter Bränden und der kontinuierlichen Abholzung des Waldes leiden. Es ist eine Anklage in Bildern aus unterschiedlichen Regionen Brasiliens, die die gravierende Lage zeigen, die von der zerstörerischen und skrupellosen Politik der aktuellen brasilianischen Regierung herbeigeführt wurde. Die Ausstellung wurde am 5.9. im Haus am Dom eröffnet und lief bis zum 11.10.2022.

2022: Aufbruch im Osten

Dirk Eisermann unternahm in den 80er Jahren zahlreiche Reisen in die VR Polen und dokumentierte das Alltagsleben und die gesellschaftspolitischen Veränderungen. Andreas Varnhorn reiste Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre nach Prag, um den Zeitgeist dort im Stil der klassischen Streetfotografie festzuhalten. Beide Bildjournalisten verbindet das „Paneuropäische Picknick“ im ungarischen Sopron 1989, bei dem sie für den „Stern“ die Flucht hunderter DDR-Bürger*innen in den Westen fotografierten. Im Haus am Dom waren vom 2. 6. bis 4.9.2022 unter dem Titel "Aufbruch im Osten - VR Polen und CSSR in den 80er Jahren" ihre Bilder zu sehen. Zur Vernissage gab es am 1.6.22 das Podium "Go West? Zur Bedeutung der EU-Osterweiterung für die polnische und tschechische Community in Frankfurt am Main".

2022: Ich will mein Leben extrem verändern

Die mit der Goetheplakette ausgezeichnete Fotografin Sandra Mann hat fünf Frauen aus Afghanistan, Syrien, Eritrea, Somalia und Burkina Faso dabei begleitet, wie sie in Deutschland Fuß fassen. In einer Ausstellung im Haus am Dom (3.4. bis 29.5.2022) zeigte sie intensive Fotografien, aus denen Schmerz und Lebenslust sprechen. Unsere Pressemitteilung "Ein Gefühl von Es-geschafft-haben" ist hier zu finden, außerdem gibt es einen Video-Rückblick zur Ausstellung.

2022: Glatze zeigen

In der Fotoausstellung „Glatze zeigen“ präsentierte Fotografin Rahel Welsen vom 30.3. bis 29.5.2022 im Haus am Dom Portraits glatzköpfiger Frauen. Die Bilder sind politisches Statement, Ermutigung und Selbstherapie zugleich, denn Welsen verlor 2012 selbst ihre Haare. Bei der Vernissage erklärte sie außerdem, was sie über den Eklat rund um Will Smith bei der diesjährigen Oscar-Verleihung denkt. Für ihre Ausstellung hat Rahel Welsen 20 Frauen und sich selbst portraitiert, alle im gleichen Winkel fotografiert, alle hell ausgeleuchtet, die Augen auf gleicher Höhe, das Gesicht ernst. Mit der bewusst gewählten Gleichförmigkeit fordert die Fotografin den Betrachter heraus – und sie fordert dazu auf, Vorurteile und Schönheitsideale zu hinterfragen: „Man muss seine Wahrnehmung schärfen. Wenn man fokussiert schaut, bemerkt man plötzlich sehr große Unterschiede“, so die Fotografin. Unsere Pressemitteilung "Schönheit, die herausfordert" ist hier zu finden.

2022: TrauerFarbKreis - verbunden sein

Etwas aus dem Innersten zu bergen und sichtbar werden zu lassen, für das es fast keine Worte gibt – das wollte die Ausstellung „TrauerFarbKreis“, die von 27.1. bis 27.3.2022 im Haus am Dom zu sehen war. Zehn Mütter und Väter, die ihre Kinder durch eine schwere Krebserkrankung verloren haben, stellten ihre Werke vor. Der Titel der Ausstellung ist zugleich der Name eines Kreises von betroffenen Eltern, die einander Halt geben und im Gespräch versuchen, ihren Schmerz zu teilen. Zehn von ihnen haben sich auf das von Cordula Dreisbusch vom Verein Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt initiierte Projekt eingelassen, ihrem Verlust eine künstlerische Gestalt zu geben. Die Pressemitteilung "Aus dem Innersten geborgen" zur Ausstellung findet sich hier.

2022: Der selige Pater Richard Henkes

Vom 26.1. bis 25.3.2022 lief im Haus am Dom die Ausstellung "Zeichnung und Verantwortung" des Duos Drushba Pankow, die anhand einzelnder Szenen die Lebensgeschichte des Pallottiner-Paters Richard Henkes erzählt. Schwerpunkt der Ausstellung bilden Szenen aus der Lebensgeschichte des im KZ Dachau ums Leben gekommenen Pallottiners. Hier gibt es weitere Informationen und das Video zur digitalen Vernissage.

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