FRANKFURT, 23.11.2020

"Diskrepanz im Reden und Handeln!"

Die Bundesorganisationen der Katholischen Hochschulseelsorge kritisieren den Umgang der Erzdiözese Köln mit kritischen Positionen der KHG Köln scharf.

In den letzten Tagen haben verschiedene überregionale Medien darüber berichtetet, dass das Erzbistum Köln kritische Äußerungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) Köln von deren Website habe entfernen lassen. Im Zuge dieses Vorganges ist es vorübergehend zur Schließung der gesamten Website gekommen. Sie ist jetzt wieder zugänglich.

"Dieser Vorgang hat bei den Hochschulseelsorgerinnen und -seelsorgern sowie bei den Studierenden in den Hochschulgemeinden in ganz Deutschland eine Welle der Empörung sowie der Solidarität mit der KHG Köln ausgelöst", heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Bundesorganisationen der Katholischen Hochschulseelsorge, die von der Konferenz für Katholische Hochschulpastoral (KHP), der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Hochschulgemeinden (AKH) sowie dem Forum Hochschule und Kirche e.V. (FHoK) unterzeichnet ist.

Bundesweit hätten die Hochschulgemeinden zahlreiche Anfragen von Studierenden sowie Professorinnen und Professoren erreicht, die einen solchen Eingriff in die Meinungsfreiheit nicht nachvollziehen können. "Die Bundesorganisationen der katholischen Hochschulseelsorge sind über diesen Vorfall empört."

"Nicht nachvollziehbar"

Die Themen des umstrittenen Positionspapiers der Kölner Hochschulseelsorgerinnen und -seelsorger seien auch die Themen des Synodalen Weges und würden dort offen und kontrovers diskutiert. "Es ist deshalb nicht nachvollziehbar, weshalb ein Bistum mit so drastischen Schritten gegen ein solches Papier vorgeht", schreiben die KHP-Vorsitzende Christine Schardt, die AKH-Vorsitzende Magdalena Schmitt und Lars Hofnagel, Vorsitzender des FHoK.

"Sämtliche Vereinbarungen konterkariert"

Ihr bitteres Resümee: "Die Maßnahmen, die durch das Erzbistum Köln ergriffen worden sind, haben sämtliche Vereinbarungen über einen offenen, angstfreien Diskurs innerhalb unserer Kirche konterkariert, wie sie zuletzt von den Bischöfen und allen anderen Beteiligten im Synodalen Weg vereinbart worden sind."

Man hoffe, dass die Verantwortlichen im Erzbistum Köln nun schnell Mittel und Wege finden, das verlorene Vertrauen in die Freiheit der Meinungsäußerung unter den Mitarbeitenden der Kölner Hochschulgemeinde, unter den Studierenden, Forschenden und Lehrenden wiederherzustellen.

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