Mit Bildungsarbeit gegen menschenfeindliche Tendenzen

Walter Dirks-Preis 2016 für Bildungsstätte Anne Frank

FRANKFURT.- Die Frankfurter Bildungsstätte Anne Frank wird mit dem Walter Dirks-Preis 2016 ausgezeichnet. Das junge Team unter Leitung von Meron Mendel erhält den mit 2.500 Euro dotierten Preis für sein innovatives Engagement für Menschenrechte und Demokratie. 

Der Walter Dirks-Preis entstammt der Tradition des Frankfurter Sozialkatholizismus und ist nach dem bedeutenden Journalisten Walter Dirks (1901?1991) benannt. Ausgezeichnet werden Menschen, die im Geist seines Lebens und Arbeitens unkonventionelle Brückenschläge zwischen Konfessionen, Religionen, gesellschaftlichen Kräften und politischen Gruppierungen und Parteien für soziale Gerechtigkeit wagen. Walter Dirks gilt bis heute als Identifikationsfigur für kritische Minderheiten im deutschen Katholizismus der 50er bis 80er Jahre.

Der Preis wurde 1995 von dem mittlerweile verstorbenen Pfarrer Franzwalter Nieten ins Leben gerufen. Seit 2010 wird die Auszeichnung alle zwei Jahre vom Haus am Dom und dem von Dirks mitbegründeten Haus der Volksarbeit verliehen.

Vorzügliche historisch-politische Bildungsarbeit

Vor dem Hintergrund der aktuellen sozialen Polarisierungen in Deutschland hat sich die unabhängige Jury in diesem Jahr für die Bildungsstätte Anne Frank als Preisträgerin entschieden. Wie der Vorsitzende der Jury, der Limburger Caritasdirektor Hejo Manderscheid, betont, soll damit die beispielhafte Menschenrechtsarbeit gerade für nachwachsende Generationen gewürdigt werden: Die Bildungsstätte bietet Workshops für Jugendliche, Fortbildungen und Fachtagungen ebenso wie einen internationalen Fachkräfteaustausch, Beratung zu den Themen Rassismus, Antisemitismus, Rechtsextremismus und anderen Formen von Diskriminierung, aber auch Beratung für Betroffene rechter und rassistischer Gewalt. Sie leistet so nach Einschätzung der Jury eine „vorzügliche historisch-politische Bildungsarbeit, die nicht zuletzt wegen aktueller menschenfeindlichen Tendenzen im Land wichtig“ sei.

Der Preis wird am Samstag, 21. Mai, im Anschluss an einen Gedenkgottesdienst zum 25. Todestag von Walter Dirks um 18.00 Uhr im Kaiserdom St. Bartholomäus verliehen. Um 19.30 Uhr folgt ein Empfang im Haus am Dom. Bereits am Nachmittag laden Haus am Dom und Haus der Volksarbeit zum traditionellen Walter Dirks-Tag im Haus am Dom; Domplatz 3, ein. Unter dem Titel „Menschenrechte unter Druck?“ werden um 15.30 vier exemplarische Projekte des Preisträgers vorgestellt. Um 16.45 Uhr schließt sich eine Podiumsdiskussion über den aktuellen Stand der Menschenrechtsdiskussion an. (dw)

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