"Uns schickt der Himmel"

72-Stunden-Aktion des BDKJ hilft auch Flutopfern

FRANKFURT.- Kann sein, dass kurzfristig noch ein Kamel gesucht wird für einen Zirkusnachmittag oder eine Palette Blumenerde für eine Kräuterspirale im Garten des Altenheims. Aber das sollte die Jugendlichen nicht schrecken, die sich vom 13. bis zum 16. Juni an der 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) beteiligen wollen. In 72 Stunden sollen sie ? so die ehrgeizige Vorgabe - eine gemeinnützige soziale, ökologische, interkulturelle oder politische Aufgabe realisieren, die ihnen erst zum Auftakt der Aktion mitgeteilt wird.  

Am Montag, 10. Juni, stellte Jugendbischof Karl-Heinz Wiesemann (Speyer) die Aktion im Frankfurter Haus am Dom der Öffentlichkeit vor: „Wir können hier wirklich zeigen, der Glaube hat Tatkraft. Und auch die Jugend will die Gesellschaft mitgestalten“, zeigte sich der Bischof überzeugt. Erstmals beteiligten sich katholische Jugendgruppen in allen deutschen Diözesen an der Aktion, die es in ähnlicher Form, aber kleinerem Format bereits seit 1993 gibt. Erreicht würden damit viele Jugendliche mit ganz unterschiedlichen großen Talenten. „Hier zeigt sich, was an positiven Kräften und Energie in jungen Menschen steckt“, lobte der Bischof. 

Unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ engagieren sich bei der bundesweit größten Sozialaktion mehr als 170 000 junge Katholiken für das Gute und setzen damit ein deutliches Zeichen für Solidarität. Ganz aktuell wurden noch Hilfsprojekte in Süd- und Ostdeutschland aufgenommen, bei denen die Jugendlichen den Flutopfern vor Ort helfen können. Auch kurzfristig können sich noch Gruppen melden, um in den Hochwassergebieten beim Aufräumen mitanzupacken. Erstmals richtet sich außerdem ein Projekt „72-Stunden-PLUS“ an Jugendliche, die keine Arbeit, keinen Schulabschluss und keine Ausbildung haben oder anderweitig sozial benachteiligt sind. Auch Kinder und Jugendliche, die selbst Unterstützung brauchen, könnten so die Erfahrung machen, dass ihre Hilfe gebraucht wird, betonten die Organisatoren. 

Allein in Frankfurt haben sich bisher 15 Gruppen mit insgesamt mehr als 330 Teilnehmern zwischen neun und 27 Jahren angemeldet. Der Startschuss fällt am Donnerstag, 13. Juni, um 15 Uhr bei einer Schiffsfahrt auf dem Main: Dort werden die Jugendlichen ihre Projektpartner suchen und können sich schon mal gedanklich auf ihre Aufgabe einstellen. Anschließend haben sie ab 16.00 Uhr im Innenhof des Caritas-Lebenshauses, Alte Mainzer Gasse 10, Gelegenheit, ihre Projekte in jeweils 72 Sekunden vorzustellen.  

Mit Spaß und Engagement wollen die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen dort anpacken, wo es sonst niemand tut, wo das Geld oder die Bereitschaft, anderen unter die Arme zu greifen, fehlt. Die Überzeugung, dass Handeln aus einem christlichen Verständnis die Welt verbessern kann, ist der Motor für die Aktion. Das Projekt in Frankfurt endet am Sonntag, 16. Juni, um 18 Uhr mit einem großen Jugendgottesdienst mit dem Bischof von Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst, in der Jugendkirche Jona, Holbeinstraße 70 in Sachsenhausen. Die Frankfurter Aktion wird koordiniert von der katholischen Jugendkirche Jona. Als Kooperationspartner konnte der Caritas-Verband Frankfurt gewonnen werden. (dw)

 

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