FRANKFURT, 08.02.2022

1616 Menschen für Gedenkaktion gesucht

Mit einer bewegenden Gedenkaktion soll am 19. März an den Todesmarsch aus dem KZ "Katzbach" in den Adlerwerken erinnert werden. Das Kolpingwerk der Diözese Limburg empfiehlt seinen Mitgliedern die Teilnahme.

Mit einer bewegenden Gedenkaktion erinnert der Verein "Leben und Arbeiten in Gallus und Griesheim e. V." (LAAG) an den Todesmarsch aus dem KZ "Katzbach" in den Adlerwerken: Aus Anlass des 77. Jahrestags sollen am Samstag, 19. März, zwischen 14 und 16 Uhr, am Mainufer alle 1616 Häftlinge, von denen die übergroße Mehrheit KZ, Todestransport und Todesmarsch nicht überlebt haben, gewürdigt werden.

Dafür gesucht werden 1616 Menschen, die sich mit einem selbst gemachten Schild mit einem der Namen entlang des Mainufers aufstellen. Auf dem Schild steht in etwa: Symbol für oder ich stehe für oder ich gedenke Ryszard Olek, er war Häftling im KZ Katzbach ... Die Namen der Häftlinge sind bekannt und werden den Teilnehmenden zugeteilt.

Der Verein bittet darum, möglichst viele Menschen anzusprechen, an dieser Aktion teilzunehmen und den Aufruf weiterzuschicken. Detaillierte Informationen zur Aktion und zur Anmeldung gibt es auf der Seite des Vereins LAAG.

Seit seiner Gründung 1992 hat sich der Verein LAGG (Leben und Arbeiten in Gallus und Griesheim) zum Ziel gesetzt, das Konzentrationslager "Katzbach" in den Adlerwerken nach jahrzehntelanger Leugnung und Verharmlosung zu einem festen Bestandteil der Erinnerungskultur Frankfurts zu machen.

Kolping empfiehlt Teilnahme an Aktion

Das Kolpingwerk der Diözese Limburg hat seinen Mitgliedern mit einem Rundschreiben empfohlen, sich an der Gedenkaktion zu beteiligen. Das Kolpingwerk Diözesanverband Limburg ist ein generationsübergreifender katholischer Sozialverband mit etwa 5.000 Mitgliedern in 57 Kolpingfamilien in der Diözese Limburg; davon etwa 800 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die der Kolpingjugend angehören. Im Sinne Adolph Kolpings will der Verband Bewusstsein für verantwortliches Leben und solidarisches Handeln fördern. Dabei versteht sich das Kolpingwerk als Weg-, Glaubens-, Bildungs- und Aktionsgemeinschaft.

Zu den Hintergründen des KZ Katzbach

Am 22. August 1944 wurde im Frankfurter Gallus auf dem Gelände der Adlerwerke ein Konzentrationslager mit dem Decknamen „Katzbach“ in Betrieb genommen. Die Adlerwerke waren im Nationalsozialismus ein Rüstungsbetrieb. Sie wurden von der SS mit KZ-Häftlingen für die Produktion versorgt. Die meisten Häftlinge wurden bei der Niederschlagung des Warschauer Aufstands festgenommen und in das KZ „Katzbach“ verschleppt. Weitere Häftlinge kamen aus der damaligen Sowjetunion und anderen Nationen, darunter auch jüdische Menschen. 1616 Zwangsarbeiter erlitten hier eine unbeschreibliche Hölle. Nur wenige von ihnen überlebten.

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