Auf dem Podium mit einem Oscar-Preisträger

Prof. Dr. Joachim Valentin, Direktor des Hauses am Dom und der Katholischen Akademie Rabanus Maurus, ist erneut Mitglied der vierköpfigen ökumenischen Jury beim 76. Film Festival in Locarno (Schweiz), das vom 2. bis 12. August 2023 stattfindet. Am Donnerstag, 10. August, diskutiert er gemeinsam mit seiner schweizerischen Jury-Kollegin Marie-Therese Mäder um 10.30 Uhr im Spazio Cinema in Locarno mit dem Oscar-Preisträger István Szabó (85). Die Moderation des Podiums, das den Titel "István Szábo über Film, Kultur und Spiritualität – 50 Jahre Ökumenische Jury in Locarno" trägt, übernimmt Ingrid Glatz, die eine Expertin des ungarischen Films ist.

Seinen internationalen Durchbruch hatte der Regisseur István Szabó mit "Mephisto" (1981), der ihm einen Oscar einbrachte. Bereits einige Jahre früher hat ihn die Ökumenische Jury von Locarno entdeckt, die ihren Preis im Jahr 1974 an "Feuerwehrgasse 25" (1973) vergab. István Szabó war zu dieser Zeit ein wichtiger Vertreter der "Neuen ungarischen Welle". Szabó wird am 8. August mit dem Ehrenpreis der Ökumenischen Jury am Filmfestival ausgezeichnet. Der ungarische Regisseur kehrt zurück nach Locarno mit seinem neusten Film "Abschlussbericht" (Final Report, 2020). Er wird seinen Film als Europäische Premiere am Filmfestival persönlich präsentieren.

Das Locarno Film Festival findet seit 1946 jährlich im August in Locarno statt. Die Ökumenische Jury besteht dieses Jahr aus Petra Bahr (Präsidentin, Deutschland), Micah Bucey (USA), Marie-Therese Mäder (Schweiz) und Joachim Valentin (Deutschland). Gemeinsam bilden die vier Filmexpert:innen die 50. Ökumenische Jury. Sie begutachtet die 17 Filme im Internationalen Wettbewerb des Programms: www.locarnofestival.ch

Erstmals gab es im Jahr 1973 eine Ökumenische Jury an einem internationalen Filmfestival. Locarno ist also das erste Festival, das die christlichen Filmorganisationen in einer Jury zusammenführte. Seitdem werden die Preise von SIGNIS und INTERFILM gemeinsam vergeben. Die 50-jährige Tradition wurde einzig durch das Pandemiejahr 2020 unterbrochen. Die Ökumenische Jury ist jedoch dem Locarno Film Festival treu geblieben.