FRANKFURT, 26.06.2024

Defragmentierung und Wiederkunst

Im Zollamtssaal im Haus am Dom (Domplatz 3) läuft noch bis 9. August eine Ausstellung, deren Titel „Palimpseste“ zunächst geheimnisvoll und fremd anmutet. Dem vielfach ausgezeichneten Künstlerpaar Jochen Fischer und Susanne Windelen geht es ums Transportieren, Bewahren, Erneuern.

Susanne Windelen und Jochen Fischer zeigen im Zollamt im Haus am Dom in Frankfurts Stadtmitte Installationen, Plastiken und Zeichnungen, die zum großen Teil für die Präsentation im denkmalgeschützten Zollamtssaal entwickelt wurden. Die Ausstellung „Palimpseste“ wurde am Donnerstag, 4. Juli, 19 Uhr, eröffnet, zur Vernissage sprachen die Architektin Gabriele Seifert und Prof. Dr. Joachim Valentin, Direktor des Hauses am Dom und der Katholischen Akademie Rabanus Maurus. Die Ausstellung ist zu sehen bis 9. August (Montag bis Freitag 9 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 17 Uhr). Der Eintritt ist frei. In der Bilderstrecke gibt es Eindrücke des gut besuchten Vernissage-Abends:

Der Ausstellungstitel „Palimpseste“ kennzeichnet zum einen die in der Antike übliche Praxis der Mehrfachnutzung und Überschreibung von Pergamenten, wie auch den Arbeitsansatz der Künstlerin und des Künstlers für die Ausstellung - so übernehmen sie Architekturfragmente der vorangegangenen Präsentation und überschreiben sie mit ihren Interventionen. Gleichzeitig dokumentieren sie mit einer flexiblen eigenen Architektur den denkmalgeschützten Zustand des Ausstellungsraumes. 

Nicht zuletzt reflektieren die gezeigten Arbeiten sowohl in ihrem technischen Aufbau, im überlagerten Material oder dem vielschichtigen Einsatz der malerischen und grafischen Mittel das Prinzip der Überschreibung und des inhaltlichen Kontextes.

Susanne Windelen (*1959) und Jochen Fischer (*1954) haben zusammen eine Reihe nationaler und internationaler Ausstellungen, Projekte und Kooperationen realisiert. Die aus künstlerischen Forschungsaufenthalten entstandenen Arbeiten wurden von ihnen unter anderem in Uruguay, Korea, Italien, Ägypten und Deutschland präsentiert.

Für ihre künstlerische Arbeit wurden beide mit dem Wilhelm Lehmbruch Stipendium der Stadt Duisburg, dem Barkenhoff Stipendium Worpswede und dem europäischen Austauschprojekt ›Tansfer‹ des Sekretariats für gemeinsame Kulturarbeit NRW ausgezeichnet. Susanne Windelen war Stipendiatin des Landes Rheinland-Pfalz in der Villa Balmoral/Bad Ems, Jochen Fischer Stipendiat der Akademie Solitude/Stuttgart und Preisträger des Dorothee von Stetten Kunstpreises Bonn sowie Preisträger des Uno Royal Garden Award des Hakone Open Air Museum in Hakone, Japan. 

Susanne Windelen war Professorin für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Künste in Stuttgart, Jochen Fischer lehrte im Fachbereich Sprach- und Kulturwissenschaften der Goethe Universität als Professor Plastik/ künstlerische Raumkonzepte.

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