Frankfurt

Das Haus am Dom trauert um Papst Franziskus

Der verstorbene Papst Franziskus hat eine neue Kultur des synodalen Miteinanders in der ganzen Weltkirche verankert. Das schreibt Prof. Dr. Joachim Valentin, Direktor des Hauses am Dom und der Katholischen Akademie Rabanus Maurus.

Mit Papst Franziskus ist ein Mann gestorben, der uns in vielfältiger Weise neue Perspektiven eröffnet hat. Sein sympathisches und schlichtes „Buona Sera“ mit dem er im Frühjahr 2013 alle Gläubigen begrüßt hat, brachte sofort einen neuen Stil der Menschlichkeit und Zugewandtheit in sein Pontifikat; seinen stärksten Ausdruck hat dies in seinem Engagement für Geflüchtete und Obdachlose gefunden. 

Als Mann von der Südhalbkugel, wo Kirche jung und lebendig ist, hat er uns, auch durch seine Reisen und Kardinals-Ernennungen, die Augen für die nicht europäische katholische Kirche geöffnet.

Indem er mehrere Bischofssynoden und vor allem die Weltsynode auf den Weg gebracht hat, hat er eine neue Kultur des synodalen Miteinanders in der ganzen Weltkirche verankert. 

Indem er die Ortskirchen stärkte, hat er uns neuen Mut gegeben, aus dem Kontext unserer lokalen Kirche zu sprechen. Ohne diese neue Freiheit wäre der synodale Weg nicht möglich gewesen.

Indem er schließlich die Kongregation für Glaubensfragen auf die pastoralen Belange konzentrierte, hat er vielen Theologinnen und Theologen neuen Mut gegeben, ehrlich zu sprechen und bisher vermiedene Themen zu bearbeiten.

Wir verlieren einen großen Papst, den wir jetzt schon vermissen und dessen Wirkung wir wohl erst im Nachhinein tatsächlich erkennen werden. 

Prof. Dr. Joachim Valentin
Leiter des Hauses am Dom und der Katholischen Akademie Rabanus Maurus 

Auszug aus Würdigung der Deutschen Bischofskonferenz

"Wir sind in dieser Stunde des Abschieds dankbar für einen Papst, der den Menschen nahe sein wollte, der Zeugnis abgelegt hat und so selbst in Kirche und Welt zum Zeugen Gottes wurde als Diener der Einheit. Franziskus hat uns ermutigt, die Zeichen der Zeit im Licht des Evangeliums zu deuten. Das heißt: Wir wollen uns herausfordern lassen von den Problemen und Umbrüchen, in denen wir leben."

Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonzerenz und Bischof von Limburg

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