Frankfurt, 10.06.2025

Ausstellung im Dommuseum zum Werk vom Gerald Domenig

In seiner Reihe zeitgenössischer künstlerischer Interventionen zeigt das Dommuseum Frankfurt bis zum 5. Oktober im Kreuzgang des Bartholomäusdoms unter dem Titel „Gerald Domenig – DOM“ Werke des Künstlers und Autors. 

Die künstlerischen Schwerpunkte des seit über 50 Jahren in Frankfurt lebenden Gerald Domenig sind die Fotografie, das Zeichnen und das Schreiben. Er ist fast täglich mit der Kamera in Frankfurt unterwegs und hat auf diese Weise auch den Frankfurter Dom und den Domturm vielfach fotografiert. Fotografieren ist für ihn ein stetiges Nachdenken über das Entstehen von Bildern, das er zugleich auch in Texten reflektiert und kritisch begleitet. Ausgesprochen virtuos, meist analog fotografierend, ist Gerald Domenig ein Meister der Verfremdung des scheinbar Vertrauten, der Grautöne und der Schatten. Ein Schwerpunkt liegt auf der Architekturfotografie. Dabei geht es weniger um Wiedererkennbarkeit als vielmehr um Details, Besonderheiten, Irritierendes, stets mit dem Ziel zu einer eigenständigen Bildkomposition oder fragilen Ordnung zu finden. Räumlichkeit wird oft verunklärt, vorne und hinten können in eins fallen. 

„Alles, was wir sehen, könnte auch anders sein. Alles, was wir überhaupt beschreiben können, könnte auch anders sein. Es gibt keine Ordnung der Dinge a priori.“ (Ludwig Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus, 1922, 5.634) – dieses Zitat von Ludwig Wittgenstein ist ein Wahlspruch des Künstlers. 

Die Ausstellung „Gerald Domenig – DOM“ umfasst etwa 50 Fotografien. Mit drei Ausnahmen handelt es sich bei allen gezeigten Bildern um Handabzüge des Künstlers auf Barytpapier. Viele sind in der unmittelbaren Umgebung des Frankfurter Domes entstanden. Die Nähe zwischen Ausstellungsort und Motiv geht so weit, dass das einzige Farbfoto ein Detail des Kreuzgangs zeigt, in dem es ausgestellt ist. Den seit den 1980er Jahren entstandenen Aufnahmen des Frankfurter Doms sind Kirchen und Kapellen gegenübergestellt, wie beispielsweise das „Kapellele“ seines Heimatortes Hermagor in Kärnten, die Gerald Domenig zu verschiedenen Anlässen fotografiert hat. Besonders hervorzuheben ist die 1993 entstandene Serie über das Innere der Oude Kerk in Amsterdam. 

Das Buch zur Ausstellung „GD DOM“ (184 Seiten, zahlreiche Abbildungen in Farbe und Schwarzweiss, Druck: DZA, Druckerei zu Altenburg, ISBN 978-3-7533-0883-8, 35,00 Euro) erscheint im Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, Köln 2025. 

Die Ausstellung wird gefördert durch den Museumsverband Hessen, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur.

Weitere Informationen unter www.dommuseum-frankfurt.de oder unter T 069 / 13 37 61 86 (Museumskasse) oder T 069 / 80 08 71 82 90 (Sekretariat Dommuseum).

Über Gerald Domenig

Gerald Domenig (*1953 in Villach) studierte von 1972 bis 1973 an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Rolf Sackenheim und von 1974 bis 1978 an der Städelschule in Frankfurt am Main bei Raimer Jochims, Thomas Bayrle und Herbert Schwöbel. Zahlreiche Gruppen- und Einzelausstellungen, unter anderem im MMK (2015), in der Wiener Secession (2016), im Fotohof Salzburg (2023), sowie Buchpublikationen, unter anderem I call them squares (2016), Die Vergangenheit (2020), GD West (2025).

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