Frankfurt
In Gefühlen wohnen wie in Häusern
Wir wohnen in unseren Gefühlen wie in Gebäuden - diese Theorie vertritt Harald Welzer in seinem Buch "Das Haus der Gefühle". Bei einer Lesung im Haus am Dom, die hier im Podcast angehört werden kann, zeigt er auf, woraus unsere Weltbeziehungen gemacht sind. Und wie wirkungsvoll es für unsere Demokratie wäre, eine aufgeklärte, zupackende Politik der Gefühle zu haben. Wenn gewohnte Sicherheiten bröckeln, eine als gegeben vorausgesetzte Welt verschwindet, verunsichert das die Menschen zutiefst, ohne dass sie recht wissen, warum. Das nutzen Antidemokraten aus und schüren Angst, denn Demokratie setzt Vertrauen, Sicherheit und Zuversicht voraus. Aber das sind Gefühle und nichts, was man rational erlernt oder erklärt bekommen hat. Sie müssen gelebt werden, vital erworben worden sein in der Wirklichkeit. Erst das erlaubt ein Gefühl von Beheimatung und Zukunftsvertrauen.
Die Lesung mit Klaviermusik kann direkt unten angehört werden oder auch auf allen gängigen Podcast-Plattformen (Kanal "Haus am Dom").