FRANKFURT

Gefragter Debattenort

Fast zehn Prozent mehr Besucher, 20 Prozent Steigerung bei den Teilnehmerzahlen der Akademie. Das Haus am Dom präsentiert stolze Zahlen.

Auch in Zeiten heftiger Diskussionen im Internet ist offenbar der reale Austausch von Meinungen, Ansichten und Erfahrungen stark gefragt: Die Besucherzahlen des katholischen Begegnungs- und Kulturzentrums Haus am Dom mitten in der Frankfurter Innenstadt sprechen da eine deutliche Sprache. Insgesamt haben das Haus am Dom 2018 rund 87.300 Menschen besucht. Das ist eine Steigerung um 7.600 oder 9,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Gesamtzahl der Veranstaltungen stieg von 1.250 auf 1.500.

„Präzise benannte Themen der öffentlichen Debatte, über die in unserem Hause kontrovers und sachkundig gestritten wird, kommen in Frankfurt offenbar hervorragend an“, betont der Direktor des Hauses am Dom und der dort beheimateten Katholischen Akademie Rabanus Maurus, Joachim Valentin. „Die Bürger freuen sich, wenn sie Informationen aus erster Hand und sehr oft von namhaften Fachleuten präsentiert bekommen und sich dann selbst ein Urteil bilden können.“ Allein die Akademie, das Herzstück des Hauses, konnte so im vergangenen Jahr ihre Teilnahmezahlen bei 510 Veranstaltungen (2017: 435) von 25.000 um 20 Prozent auf fast 30.000 steigern. 

Tagungshaus trägt sich finanziell selbst

Auch als Veranstaltungsort für nichtkirchliche Akteure verzeichnet das Haus seit Jahren wachsenden Zulauf. So stieg die Zahl der externen Veranstaltungen trotz begrenzten Raumangebotes von 570 auf 736, das ist eine Steigerung um rund 29 Prozent. „Wir freuen uns, dass sich das Haus am Dom als Veranstaltungsort seit vielen Jahren finanziell selber trägt“, berichtet Geschäftsführerin Andrea Hörner.

Das Haus am Dom wurde im Januar 2007 von Bischof Franz Kamphaus als Plattform für den gesellschaftlichen Diskus an der Schnittstelle von katholischer Kirche und Stadtgesellschaft gegründet. Die Katholische Akademie Rabanus Maurus, die Katholische Erwachsenenbildung Frankfurt, das Dommuseum, das Amt für Religionspädagogik und die Stadtkirche Frankfurt laden seither hier zu Diskussionen, Fortbildungen und Informationsveranstaltungen ein.

2019: Digital und öffentlich

Zu den Angeboten 2018 der Akademie gehörten unter den Stichworten „Sinn und Sinnlichkeit“ und „Vernunft und Instinkt“ Vorträge, Diskussionen, Filme, Lesungen, Ausstellungen, Soiréen, Thementage zu Philosophie und Theologie, Kunst, Ethik und Lebenskunst, Wirtschaft, Sozialem und Zeitgeschichte. Die Ausstellungen „Habseligkeiten“ mit Fluchtkoffern von Menschen, die ein ganzes Leben voller Erinnerungen in einen Koffer packen mussten, „Glück kennt keine Behinderung“ über Kinder mit Down-Syndrom oder Rafael Herlichs Blick auf das multireligiöse Frankfurt lockten zahlreiche Besucher in das Haus am Dom, aber auch Veranstaltungen zu den Risiken des Finanzsystems, Ethik in Psychiatrie und Medizin oder zeitgeschichtliche Themen zum Ende des 1. Weltkriegs oder Leben und Werk von Martin Luther King waren außergewöhnlich gut besucht. Auch der heiße Sommer sorgte für steigende Besucherzahlen, musste doch das Kino auf der Dachterrasse drei Wochen im Juli und August kaum einmal in den großen Saal umziehen.

„Im ersten Halbjahr 2019 stehen unsere Veranstaltungen unter dem Leitwort ‚ digital und öffentlich‘. Auch damit sprechen wir ein Thema an, das es lohnt, von vielen Seiten durchdacht, beleuchtet und debattiert zu werden“, hebt Joachim Valentin hervor. „Auch hier setzen wir mit der Begegnung zwischen realen Menschen darauf, die Debatten im Netz mit dem Bezug zur Wirklichkeit zu verknüpfen.“

Das neue Programm des Hauses am Dom gibt es unter https://hausamdom-frankfurt.de/beitrag/digital-und-oeffentlich/ zum Herunterladen und in den katholischen Pfarreien und Einrichtungen sowie an vielen anderen öffentlichen Stätten zum Mitnehmen.

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